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Gotthard-Strassentunnel

Autobahnüberdeckung in Airolo geplant

In Airolo TI soll zusammen mit der zweiten Gotthardröhre eine Autobahnüberdeckung von einem Kilometer Länge gebaut werden. Geplant ist, für die seitlich geöffnete Galerie das Ausbruchmaterial des neuen Strassentunnels zu nutzen.
Mit der Überdeckung der Autobahn vor dem Gotthard-Strassentunnel soll der Talboden in Airolo TI aufgewertet werden.
Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Mit dem Projekt soll der Talboden in der Nordleventina aufgewertet werden, wie das ASTRA am Donnerstag mitteilte. Der Entscheid für eine Teilüberdeckung der Autobahn sei vom Bundesamt für Strassen (ASTRA), dem Tessiner Baudepartement und der Gemeinde Airolo getroffen worden.

Im Vorfeld seien verschiedene technische Aspekte für eine "verträgliche landschaftliche Einbettung der Autobahn" geprüft worden. Dabei hätten auch "geotechnische Aspekte" eine Rolle gespielt - immerhin soll für das neue Projekt das Aushubmaterial abgelagert oder verbaut werden, welches ansonsten bis nach Biasca auf eine Deponie hätte transportiert werden müssen. In der Gemeinde hatte sich bereits Widerstand in der Bevölkerung formiert.

Die Kosten für die seitlich zum Fluss offene Galerie sollen 100 Millionen Franken betragen. Sie sollen zu gleichen Teilen vom ASTRA und dem Kanton übernommen werden. An den veranschlagten Endkosten von zwei Milliarden Franken für die zweite Gotthardröhre soll sich dabei nichts ändern.

Endgültige Entscheidung im Herbst

Laut ASTRA-Angaben muss die gewählte Lösung nun noch in das allgemeine Projekt aufgenommen werden, sodass es "im Laufe des Herbstes" vom Bundesrat genehmigt werden kann.

Anfang des Jahres waren noch Berichte kursiert, wonach eine komplette Überdachung eines zwei Kilometer langen Abschnitts vom Ausgang des Gotthard-Strassentunnels bis zum Tunnel Stalvedro geplant sei. Das ASTRA hatte diese Variante jedoch als zu teuer eingestuft - zudem wäre die ohnehin schon schwierige Belüftung des Strassentunnels weiter erschwert worden.

Der Gemeindepräsident Franco Pedrini (CVP) hatte bereits an einer Konferenz im Februar sein Wohlwollen für das Projekt ausgedrückt. Airolo sei durch frühere Baustellen und den Verkehr genug "gestraft" worden - deshalb sei die Hilfe von Bund und Kanton für den Landschaftsschutz in Airolo umso wichtiger, sagte er. (sda)