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Der nächste Kunz startet durch

Raphael Kunz (19) läuft erstmals das Nachwuchsrennen. Der Reussbühler wandelt dabei auf den Spuren seines prominenten Vaters Kasimir.
Kasimir (rechts) und Raphael Kunz beim Lauftraining auf der Finnenbahn bei der Sportanlage Rothen in Luzern-Reussbühl.Bild Beat Blättler

Gut möglich, dass es sie auch wieder am nächsten Samstag geben wird, die «Kasi-Kasi»-Anfeuerungsrufe. Kasimir Kunz wird in Luzern nämlich den Familienlauf mit seinem siebenjährigen Gottenkind Lyn bestreiten. In der Region ist der ehemalige Spitzenläufer aus Reussbühl noch immer ein bekanntes Gesicht in der Laufsportszene. Dreimal war der heute 53-Jährige Schweizer Meister über 3000 Meter Steeple, dreimal nahm er überdies an Cross-Weltmeisterschaften teil. «Ich habe meine Zeit gehabt, Ambitionen hege ich nun keine mehr. Jetzt möchte ich die Rennen, an denen ich teilnehme, nur noch geniessen», berichtet Kasimir Kunz. Eine leichte Arthrose am linken Knie trägt das Ihrige dazu bei, dass er sich in Sachen Laufpensum ein wenig zurücknehmen muss.

Erfolg des Vaters spornt an

Umso mehr freut es ihn, wenn er die Familie für seine Leidenschaft begeistern kann. Gottenkind Lyn beispielsweise. Oder seine drei Kinder – sowohl Raphael (19) als auch Tobias (17) und Melanie (15) laufen gerne. Raphael wird am bevorstehenden Stadtlauf sogar erstmals in der Kategorie der Nachwuchselite an den Start gehen können. «Das ist der grösste Erfolg meiner bisherigen Karriere», blickt der junge Mann dem Highlight in Luzerns Altstadt entgegen. Und ergänzt: «Ich hoffe, dass noch einige folgen werden. Mit der Aktivkarriere geht es dann ja erst so richtig los.» Strebt er dabei nach ähnlichen Meriten, wie sie sich sein Vater erkämpft hat? Raphael schmunzelt und sagt: «Sicher würde ich gerne mal sagen können, dass ich schneller gelaufen bin als mein Vater.» Als Beispiel nennt er die letzten 400 Meter eines 5000-Meter-Laufs, die sein Vater in 56 Sekunden absolviert habe. «Für diese Runde habe ich im Training ohne 5000 Meter vorher absolviert zu haben etwa eine Minute.»

Der Erfolg des Vaters ist also durchaus ein Ansporn. Gibt der Senior seinem Jüngling ab und zu auch mal einen Tipp? «Gelegentlich schon, doch eine gewisse Distanz tut gut. Er hat beim TV Reussbühl ja einen Trainer.» Stimmt das, Raphael? Der Sohnemann lacht und sagt: «Er hat laufend Tipps für mich. Die Frage ist, ob ich bereits im Stande bin, sie umzusetzen.» Den Hinweis auf eine ruhigere Haltung des Oberkörpers während des Laufens nehme er sich schon zu Herzen. Und dann profitiert er zwischendurch auch davon, dass sein Vater in einem 60-Prozent-Pensum eine Massagepraxis führt und die müden Muskeln nach einem harten Einsatz wieder auf Vordermann bringen kann.

Comeback nach Kreuzbandriss

Dass sein Vater einst in höheren Sphären lief, spürt er, wenn er mit ihm an einem Rennen ist. «Wir können zwei Minuten gehen, bis er wieder jemanden trifft und zehn Minuten plaudert», erzählt Raphael. Vielleicht auch wieder am Samstag, wenn die Familie den Traditionsanlass in Luzern besucht. Für Raphael Kunz ist die Neuauflage des Stadtlaufs dabei auch ein Comeback. Letzte Saison ­verpasste er das Heimrennen nämlich wegen eines Kreuzbandrisses, den er sich im Training zugezogen hatte. Im Anschluss an den Stadtlauf will er seine Fortschritte auf der Bahn intensivieren. 1500 m, 3000 m und, als Fernziel, die 5000 m schweben dem 19-jährigen Bauzeichnerlehrling vor.

Soll Raphael also in Ihre Fussstapfen treten, Herr Kunz? «Diese Frage habe ich erwartet. Ich weiss es nicht. Der Weg ist lang. Am wichtigsten ist die Freude am Laufen», antwortet Kasimir Kunz. Die hat der Nachwuchsläufer, der viermal wöchentlich trainiert, weiterhin. Ebenso, wie grosse Ziele: «Sicher ist es eine Traumvorstellung, dereinst wie mein Vater einen Schweizer-Meister-Titel gewinnen zu können.» Raphi-Raphi-Rufe an einem Stadtlauf dürften ihm dann ebenfalls garantiert sein.

 

Sie starten in den Eliterennen beim Nachwuchs

Männer 3 Runden (2,465 km)

451 Simon Schüpbach (1997, LR Gettnau)
452 Raphael Kunz (1997, TV Reussbühl)
453 Ramon Christen (1997, LA Nidwalden)
454 Nicolas Pracht (2000, TV Appenzell)
455 Dominik Reich (1998, LC Regensdorf)
456 Lukas Rüegger (1999, LV Langenthal)
457 Julien Christen (1998, ST Bern)
458 Bjarne Kölle (1999, TV Oerlikon)
459 Yves Cornillie (1999, LR Gettnau)
460 Luciano Porras (1999, Stade Genève)
461 Yan Volery (1998, SA Bulle)
462 Luca Jost (1998, Emmenstrand)

Podest 2015

1. Simon Schüpbach (Gettnau) 7:15,9
2. Jonas Leuenberger (Langenth.) 7:22,8
3. Mischa Lubasch (Bern) 7:32,9

Frauen 3 Runden (2,465 km)

501 Lea Eltschinger (97, ST Bern)
502 Alina Pochon (1997, CS Neirivue)
503  Carolina Hernandez (1999, AV Genève)
504 Fiona Zoebeli (1998, ST Bern)
505 Lara Alemanni (1998, TV Oerlikon)
506 Amy Leibundgut (2000, STV Alpnach)
507 Lea Stettler (1998, All Black Thun)
508 Aita Ammann (2000, TV Unterstrass)
509 Charlotte Donzallaz (2000, Olympic)
510 Jeanne Wildisen (1998, LC Luzern)
511 Michelle Tanner (1999, Biel Athletics)
512 Nadja Kehrle (1997, ST Bern)
513 Sara Caiado (1998, AV Genève)
514 Géraldine Membrez (1998, CA Sion)
515 Caitlin Fowlds (1999, TV Unterstrass)
516 Sonja Borner (1997, LK Zug)
517 Valentine Marchon (1998, AV Genève)
518 Rahel Blättler (1999, LA Nidwalden)

Podest 2015

1. Flavia Stutz (LR Gettnau) 8:26,7
2. Antonella Lardi (Massagno) 8:50,8
3. Céline Aebi (Langenthal) 8:51,3

Stephan Santschi

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