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Italien

Corona-Massnahmen in Italien verlängert

Die italienische Regierung hat ihre Anti-Corona-Massnahmen bis zum 7. September verlängert.
Italiens Regierungschef Guiseppe Conte (rechts) und Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri kündigten am Freitagabend an, dass die Anti-Corona-Massnahmen bis 7. September verlängert werden.
Bild: KEYSTONE/AP/Claudio Peri

Das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte verabschiedete am Freitagabend ein Dekret, in dem unter anderem die Maskenpflicht in geschlossenen, öffentlichen Räumen und die Abstandsregeln weiter vorgeschrieben werden.

Auch grössere Menschenansammlungen bleiben verboten. Regierungschef Conte sprach von ausgewogenen Massnahmen, die der aktuellen Situation gerecht werden. Italien, das im Frühjahr eines der am stärksten von der Corona-Pandemie heimgesuchten Länder war, habe sich dank der Massnahmen gefangen. Man müsse aber wachsam bleiben, sagte Conte.

Die Regierung stimmte für weitere vorsichtige Lockerungen etwa im Tourismus, wo Kreuzfahrtschiffe ab dem 15. September wieder auslaufen dürfen. An Bord müssen strenge Hygiene-Regeln eingehalten werden. Von 1. September an dürfen Messen wieder öffnen - Aufbau und Organisation der Ausstellungen kann sogar ab sofort beginnen. Für den Tourismus und die Kultur wurden weitere drei Milliarden Euro bereitgestellt.

Weitere Finanzhilfen

Darüber hinaus brachte die Ministerrunde weitere Finanzhilfen vor allem für die Wirtschaft und die Familien auf den Weg. Damit wuchs das Hilfspaket, das die Regierung seit Beginn der Krise im März bereitstellte, auf 100 Milliarden Euro an.

Steueraufschübe für Selbstständige sowie ein Aktionsplan für den strukturschwachen Süden des Landes gehören zu den weiteren Massnahmen. "Wir werden Italien nicht teilen, sondern bieten den benachteiligten Gegenden ebenso eine Hilfe zum Neustart an wie dem ganzen Land zusammen", sagte Conte.

Der Ministerpräsident appellierte an die Italiener, sich weiter an den Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu beteiligen. "Wir dürfen nicht zurückfallen und unsere Bemühungen zunichte machen", sagte er. "Ich verstehe die Jungen, die gerne in das Nachtleben zurückkehren würden, aber man muss sich verantwortungsvoll verhalten. Die Gesundheit eurer Liebsten steht auf dem Spiel." (sda/dpa)