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Jagd

Fehlschuss bei der Bärenjagd

Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein hat bei der Jagd in den rumänischen Karpaten den grössten Braunbär Europas erschossen. Die rumänische Polizei hat eine Untersuchung eröffnet. Nichtregierungsorganisationen hatten den Fall publik gemacht.
Der grösste Braunbär Europas ist bei einer Jagd in Rumänien erschossen worden. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE/EPA ANP/KOEN VAN WEEL

Der Bär mit Namen Arthur sei beim Abschuss im März 17 Jahre alt gewesen, teilte Gabriel Paun vom rumänischen NGO Agent Green mit. Er verwies auf Aussagen eines Jagdhüters in der Region Covasna. Die Bärenjagd ist in Rumänien untersagt.

Prinz Emanuel hatte jedoch eine Sonderbewilligung erhalten. Er sollte ein Bärenweibchen töten, das verdächtigt wurde, letztes Jahr mehrere Bauernhöfe angegriffen zu haben. Umweltminister Tanczos Barna bestätigte in lokalen Medien, dass die Jagd genehmigt war.

"Es ist offensichtlich, dass der Prinz nicht gekommen ist, um ein Problem zu lösen, das die Dorfbewohner betrifft, sondern um der Trophäe wegen, entrüstete sich der Aktivist Paun. Die Behörden haben die Identität des Jägers nicht bestätigt.

Das Fürstenhaus von Liechtenstein wollte seinerseits "eine private und persönliche Angelegenheit" nicht kommentieren. Es betonte aber in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AFP seine Verbundenheit mit dem Respekt vor der Natur.

Der Prinz ist mit der Jagd nach Trophäen nicht allein. Jedes Jahr begeben sich gemäss der Konsumentenzeitschrift "K-Tipp" rund 1500 bis 2000 Schweizer auf die Trophäenjagd ins Ausland. Beliebt sind vor allem afrikanische Länder wie Tansania, Namibia und Südafrika. (sda/afp)