notifications
Japan

Japan gedenkt Kapitulation vor 74 Jahren

Japans neuer Kaiser Kaiser Naruhito hat am 74. Jahrestag von Japans Kapitulation im Zweiten Weltkrieg "tiefe Reue" über die Kriegsvergangenheit seines Landes geäussert. Zusammen mit seiner Gattin Masako nahm er an einem Gedenkanlass teil.
Der japanische Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako an einer Gedenkveranstaltung zur Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg.
Bild: KEYSTONE/EPA/KIYOSHI OTA

Rückblickend auf die "langen friedlichen Jahre nach dem Krieg", auf Japans Vergangenheit und "das Gefühl tiefer Reue", hoffe er aufrichtig, dass sich die Gräuel des Krieges nie mehr wiederholten, sagte Naruhito. Er sprach am Donnerstag bei einer Zeremonie in Tokio.

Naruhitos Rede war in Japan und in ganz Asien mit Spannung erwartet worden. Der neue Kaiser wählte nun ganz ähnliche Worte wie sein Vater Akihito, der im April abgedankt hatte.

Naruhitos Grossvater Hirohito hatte am 15. August 1945 in einer Radioansprache die Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg verkündet. Kaiser Akihito hatte sich immer wieder vom aggressiven Expansionismus seines Vaters im Zweiten Weltkrieg distanziert und regelmässig seine pazifistischen Überzeugungen durchblicken lassen. Naruhito, der erst lange nach dem Krieg geboren wurde, hat ebenfalls ein "korrektes" Weltkriegsgedenken angekündigt.

Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe, der die Verpflichtung zum Pazifismus aus der japanischen Verfassung streichen will, verzichtete an dem Jahrestag auf einen Besuch im umstrittenen Yasukuni-Schrein in Tokio, in dem auch verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Er liess dem Schrein lediglich eine Geldspende zukommen und sich von einem Mitarbeiter vertreten.

Der Yasukuni-Schrein ist umstritten, weil dort mit Japans 2,5 Millionen Kriegstoten auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt werden. Besuche von japanischen Politikern in dem Schrein sorgen daher regelmässig für grosse Verärgerung in China und Südkorea, die im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt waren. Abe hatte den Schrein zuletzt 2013 besucht und damit eine diplomatische Krise ausgelöst. (sda/afp)