Nawalny, der sich gerade von einem Giftanschlag erholt, forderte ausserdem eine Ausweitung der EU-Sanktionen gegen Russland. "Russische Oligarchen - und zwar nicht nur alte, sondern auch neue Oligarchen wie dieser Zirkel um Herrn Putin - müssen das wirkliche Ziel der Sanktionen sein." Die Strafmassnahmen müssten auf das Vermögen dieser Menschen abzielen, sagte Nawalny. Ansonsten nehme "niemand in Russland oder gar im Kreml die Sanktionen ernst". Die russische Landeswährung Rubel sackte daraufhin zu Euro und Dollar weiter ab.
Nawalny soll im August mit einem in Russland entwickelten chemischen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet worden sein. Als Reaktion auf den Anschlag hatte die EU Sanktionen unter anderem gegen den ersten Vizechef der Präsidialverwaltung, Sergej Kirijenko, den Inlandsgeheimdienst-Chef Alexander Bortnikow und zwei Vizeverteidigungsminister erlassen. Die Strafmassnahmen umfassen Einreiseverbote und Vermögenssperren. Russland kündigte daraufhin an, mit Sanktionen gegen leitende Beamte der Regierungsapparate in Deutschland und Frankreich zu antworten. (sda/dpa)