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Coronavirus - USA

Obama kritisiert Trumps Corona-Management

Der frühere US-Präsident Barack Obama hat seinen Nachfolger Donald Trump wegen der Coronavirus-Pandemie kaum verhohlen kritisiert - und gleichzeitig dessen Klimapolitik ins Visier genommen.
Flickt seinem Nachfolger Donald Trump am Zeug: Barack Obama, ehemaliger US-Präsident. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/AP/PAUL SANCYA

Alle hätten auf allzu furchtbare Weise die Folgen dessen gesehen, dass einige die "Warnungen vor einer Pandemie" ignoriert hätten, schrieb Obama am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Wir können uns keine weiteren Folgen der Leugnung des Klimawandels mehr erlauben."

Alle US-Bürger, insbesondere die jüngeren, müssten von der Regierung eine bessere Politik verlangen und im Herbst zur Wahl gehen, schrieb Obama. In seinem Tweet teilte der Demokrat einen Zeitungsartikel über eine Aufweichung der Umweltnormen für Autos durch die Trump-Regierung, die damit Massnahmen seiner Amtszeit im Kampf gegen die Erderwärmung zurücknimmt.

Kritiker werfen Trump vor, die Gefahr durch das Coronavirus lange Zeit kleingeredet und keine ausreichenden Massnahmen ergriffen zu haben. Der Präsident hatte wochenlang behauptet, die Lage in den USA sei unter Kontrolle: Die Zahl der Infektionen werde rasch zurückgehen und das Virus könne im April wegen des wärmeren Wetters "wie durch ein Wunder" verschwinden.

Inzwischen wurden in den USA rund 175'000 Infektionen bestätigt und damit mehr als in jedem anderen Land der Welt. Die Zahl der Toten überstieg am Dienstag mit mehr als 3400 die offizielle Opferzahl aus China.

Seltene Wortmeldung des Ex-Präsidenten

Obama meldet sich nur selten bei innenpolitischen Themen zu Wort und pflegt damit die bei Ex-Präsidenten übliche Zurückhaltung. Auch bei den Präsidentschaftsvorwahlen seiner Demokratischen Partei hat er bislang offiziell keinem Bewerber seine Unterstützung ausgesprochen.

Im Rennen sind noch Obamas früherer Vizepräsident Joe Biden und der linksgerichtete Senator Bernie Sanders. Zwar ist Biden klarer Favorit; Wahlkampf und Vorwahlen sind wegen der Coronavirus-Krise aber faktisch zum Stillstand gekommen. Die US-Präsidentschaftswahl findet im kommenden November statt. (sda/afp)