In der Gegend ist das panamerikanische Schnellstrassensystem unterbrochen. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Berge sind unwegsam, die Sümpfe tief. Hier, im wohl dichtesten Dschungel der Welt, sind wilde Tiere unterwegs - und zahlreiche Kriminelle. Bei den Migranten handelt es sich vor allem um Haitianer, die teilweise bereits jahrelang in Brasilien oder Chile lebten, aber auch um Venezolaner, Kubaner, Afrikaner und Asiaten.
Das Internationale Rote Kreuz bezeichnet den "Tapón del Darién" als eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. Wer die Route absolviert habe, sei oft physisch und mental traumatisiert. Marisol Quiceno, bei der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in Kolumbien verantwortlich für humanitäre Angelegenheiten, sagte der dpa: "Viele der Frauen, die wir betreuen, wurden auf ihrem Weg sexuell missbraucht."
Unfälle wegen des schwierigen Geländes und Gewalt gegen die Migranten führten dazu, dass viele zurückbleiben müssten, viele kämen im Wald um. Migranten berichteten Ärzte ohne Grenzen, Weggefährten seien von Klippen gestürzt oder in Flüssen ertrunken, überall seien Leichen. (sda/dpa)