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Menschenrechte

Uno: Heimkehr von Familien von IS-Kämpfern

Die Uno-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat die Rückführung der Kinder und Frauen ausländischer Kämpfer aus dem Irak und Syrien in ihre Heimatländer gefordert.
Die Uno-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat die Staaten dazu aufgerufen, Kinder und Frauen ausländischer IS-Kämpfer aus dem Irak und Syrien in ihre Heimatländer zurückzuführen.
Bild: KEYSTONE/MAGALI GIRARDIN

"Staaten haben wichtige Pflichten gegenüber ihren Bürgern", sagte Bachelet am Montag zum Auftakt der dreiwöchigen Sitzung des Uno-Menschenrechtsrates in Genf.

"Ausländische Familienmitglieder sollen in ihre Heimat zurückgeholt werden, wenn ihnen nicht wegen Verbrechen ein Prozess nach internationalen Standards gemacht wird", sagte Bachelet. Sie lebten unter unmenschlichen Bedingungen in Lagern. Minderjährige, die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ideologisch beeinflusst worden seien, müssten beschützt und psychologisch betreut werden.

Nicht unbedingt Rücknahme von Kämpfern

Was die festgenommenen Kämpfer selbst angeht, verlangte Bachelet nicht unbedingt deren Rückführung. Allerdings müssten die Länder dafür sorgen, dass ihren Bürger ein fairer Prozess nach internationalen Standards gemacht werde.

"Wenn keine Gerechtigkeit waltet, wenn die Prozesse mangelhaft sind - etwa durch unrechtmässige und inhumane Haft oder Todesstrafen - spielt (es) nur denen in die Hände, die Missstände beklagen und Vergeltung fordern", sagte Bachelet.

Mit Sorge betrachte sie einen Trend, Menschen zu bestrafen, die Migranten helfen, sagte Bachelet. Mehrere Länder wollten Hilfsorganisationen bestrafen, die Flüchtlinge aus dem Meer retten.

Helfer respektieren

Nach Angaben der Organisation "Open Democracy" seien in Europa mehr als 100 Menschen festgenommen oder angeklagt worden, weil sie Migranten Essen oder Obdach gaben oder einer schwangeren Frau zum Krankenhaus halfen.

"Solche Massnahmen bestrafen Mitgefühl und verletzten damit alte und kostbare Werte, die wir alle gemein haben", sagte Bachelet. Die, die helfen, sollten respektiert und nicht verfolgt werden. (sda/dpa)