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Österreich

Klassik-Festival in Salzburg eröffnet

Vor grossem Publikum mit FFP2-Masken sind am Sonntag die Salzburger Festspiele eröffnet worden.
Menschen halten sich in der Hofstallgasse vor den Festspielhäusern auf. Foto: Barbara Gindl/APA/dpa
Bild: Keystone/APA/Barbara Gindl

Als Festredner warb der Philosoph und frühere deutsche Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin für eine beherzte Verteidigung der Demokratie: Den Dystopien von Klimawandel, drohendem Atomkrieg und Digitalisierung mit immer mehr Maschinenmacht müsse etwas Positives entgegengesetzt werden. "Es gibt eine humanistische Utopie", sagte Nida-Rümelin. "Sie heisst Demokratie." Die Kunst führe aus dem Alltagsleben heraus und verändere den Blick, sagte Nida-Rümelin im Vorfeld in einem Interview. Sie habe damit auch etwas Utopisches.

Eigentlich sollte das bedeutendste Klassik-Festival der Welt ohne Corona-Auflagen stattfinden. Aber einen Tag nach der ersten Premiere, die schon am 17. Juli stattfand, war ein geimpfter Gast positiv auf das Coronavirus getestet worden. Deshalb wurde die FFP2-Maskenpflicht eingeführt. Im Publikum in der Felsenreitschule war unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz war krank und sagte ab. Er sei nicht mit dem Coronavirus infiziert, betonte sein Büro.

Im Jubiläumsjahr 2020 wollten die Veranstalter 100 Jahre nach der Gründung des Festivals eigentlich gross feiern, aber Corona verhinderte dies. Anders als viele grosse Musik- und Theaterfestivals in Europa fanden die Salzburger Festspiele zwar statt. Es wurden aber statt sonst rund 240 000 nur 76 000 Karten verkauft und es fand nur gut die Hälfte der rund 200 geplanten Aufführungen statt. Sie sollen nun nachgeholt werden.

Die Behörden nutzten die Veranstaltung, um mehr Menschen zum Impfen zu ermuntern. Das Rote Kreuz machte mit einem Impfbus Halt bei den Salzburger Festspielen. Besucher und zufällig Vorbeilaufende konnten sich dort ohne Anmeldung gegen das Coronavirus impfen lassen.

Am Montag stand die erste Oper auf dem Programm: die Premiere von "Don Giovanni" von Dirigent Teodor Currentzis am Pult und Regisseur Romeo Castellucci. Das Festival dauert bis zum 31. August. (sda/dpa)