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Malerei/Forschung

Van Goghs Sonnenblumen strahlten einst mehr

Der niederländische Maler Vincent van Gogh hat sein Meisterwerk "Die Sonnenblumen" vor 130 Jahren deutlich strahlender gelb und orange gemalt als heute zu sehen ist. Das ergaben wissenschaftliche Untersuchungen des Gemäldes.
Ein Rot-Ton verblasste, ein gelber Farbton dunkelte nach. Wie sehr die "Sonnenblumen" früher strahlten, lassen zwei Gemälde der Künstlerin Charlotte Caspers erahnen, die sich auf neue Forschungsergebnisse stützen.
Bild: Van Gogh Museum, Amsterdam

Van Gogh (1853-1890) hatte in Südfrankreich 1888 und 1889 fünf Versionen der Sonnenblumen in einer Vase gemalt, die Bilder hängen in internationalen Museen. Sie gehören zu seinen besten Werken.

Untersuchungen mit neuesten technischen Methoden zeigen nun im Detail, welche Pigmente und Farbmischungen der Maler benutzte. Das teilte das Amsterdamer Van Gogh-Museum am Donnerstag zum Auftakt seiner Sommerausstellung "Van Gogh und die Sonnenblumen" mit.

Ein Rot-Ton war äusserst lichtempfindlich und verblich schnell, ein Gelb wiederum dunkelte rasch. "Die ursprünglichen Farbnuancen sind zum grossen Teil verloren gegangen", sagte die Konservatorin des Museums Nienke Bakker. Das Museum liess zwei Details des Gemäldes originalgetreu rekonstruieren, um einen Eindruck der ursprünglichen Farben zu geben. "Das Herz einer Blüte war eigentlich lila, heute ist es hellblau."

Das Bild wurde leicht restauriert. Dabei konnte später hinzugefügter Lack nicht entfernt werden, da sonst die Farbschichten beschädigt worden wären.

Das Museum erzählt bis zum 1. September anhand von 23 Gemälden auch die Entstehungsgeschichte der "Sonnenblumen". Van Gogh hatte bereits 1886 in Paris die ersten Stillleben mit Sonnenblumen gemalt. Es seien "Symbole für Dankbarkeit", schrieb er damals. Auch sein Freund und Kollege Paul Gauguin war sehr beeindruckt. Van Gogh selbst zählte die "Sonnenblumen" ebenfalls zu seinen besten Werken. (sda/dpa)