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Öffentlicher Raum

Bern testet "Parklets"

Die Stadt Bern testet zwei Monate lang in einer Innenstadtgasse neue Sitzgelegenheiten, sogenannte "Parklets". Auf sieben Parkfeldern sind leichte Holzpodeste errichtet und mit Hockern, Tischen und Sonnenschirmen ausgerüstet worden.
Dieser Parklet auf der Berner Zeughausgasse belegt sogar mehr als ein Parkfeld.
Bild: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die Parklets schaffen neue Aufenthaltsflächen im öffentlichen Raum und sollen Passanten und Anwohner zum Verweilen einladen. Eine kommerzielle Nutzung der Parklets, etwa durch Gastronomiebetriebe, schliesst die Stadt Bern aber aus. Selbst mitgebrachte Speisen dürfen verzehrt werden.

Die Idee der Mini-Parks stammt aus San Francisco und hat seither etliche Städte auf der Welt erobert, gerade in Deutschland. Die Berner Tiefbau- und Verkehrsdirektorin Ursula Wyss (SP) sagte am Freitag bei der Präsentation der Berner Parklets vor den Medien, es seien die ersten in der Schweiz.

Dass die Parklets just zwei Monate lang getestet werden, ist kein Zufall: 60 Tage lang dürfen die Holzpodeste ohne Baubewilligung aufgestellt werden.

Gewerbler offen für Versuch

Die Berner Behörden haben bei der Umsetzung des Pilotprojekts die Innenstadtorganisation Berncity einbezogen. In dieser Organisation sind unter anderem Ladenbetreiber vertreten. Berncity-Geschäftsführer Sven Gubler sagte vor den Medien, die Läden seien unter Druck, etwa wegen des Internethandels.

Es gelte deshalb, die Innenstädte attraktiver zu machen, gerade in einer Seitengasse wie der Zeughausgasse. Dort sind die Parklets aufgestellt worden. Ein an dieser Gasse tätiger Hotelier begrüsste den Versuch ebenfalls. Er frage sich aber, ob die Parklets Auswirkungen auf die Nachtruhe hätten.

Teil von "Pop-up Bern"

Der Parklet-Versuch ist Teil einer ganzen Reihe von Massnahmen, mit denen die Berner Stadtregierung den öffentlichen Raum aufwerten will. Im Rahmen der Aktion "Pop-up Bern" geben die Behörden interessierten Privaten auch Baukasten-Kits für die Möblierung etwa von kleinen Plätzen ab.

In den Legislaturrichtlinien 2017 bis 2020 hat sich die Stadtregierung zum Ziel gesetzt, mehr Begegnungsräume zu schaffen und der Bevölkerung öffentliche Räume für kreative Aktionen zu überlassen. (sda)