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Italien

Lastwagenfahrer schildert das Erlebte

Ein grün-blauer Lastwagen ist zum Symbol des verheerenden Einsturzes der Morandi-Brücke in Genua geworden. Der Fahrer hat die Katastrophe am Dienstag um wenige Meter überlebt.
Der grün-blaue Lastwagen steht nur wenige Meter vor dem Abgrund. Der Lastwagenfahrer schildert die dramatische Situation, wie er sie am Dienstag erlebt hat.
Bild: Keystone/EPA/ALESSANDRO DI MARCO

Zum Zeitpunkt des Einsturzes habe es ein Unwetter gegeben, schilderte der 37-jährige Genuese die dramatische Situation der Zeitung "Corriere della Sera". "Es regnete, es regnete sehr, und schnell fahren war nicht möglich. Als mich ein Auto überholte, habe ich verlangsamt, denn es war unmöglich bei diesem Regen zu bremsen, man sah nicht viel", sagte der noch unter Schock stehende Fahrer.

Dann habe plötzlich alles gewackelt. "Das Auto vor mir ist verschwunden. Die Wolken schienen es verschluckt zu haben", berichtete der Fahrer des grünen Lastwagens, dessen Name in dem Bericht nicht genannt wurde. Als er aufgeblickt habe, habe er den Brückenabschnitt vor ihm einstürzen sehen. "Als ich mich vor der Leere befand, habe ich instinktiv den Rückwärtsgang eingelegt, als wollte ich versuchen, dieser Hölle zu entkommen." Wie viele Meter er zurücksetzte, konnte der Mann nicht sagen.

Auf Fotos ist zu sehen, wie nah der grün-blaue Lastwagen vor dem Abgrund steht. Auf einem Video streifen sogar noch die Scheibenwischer des Fahrzeugs hin und her. Mit laufendem Motor soll der Fahrer den Wagen zurückgelassen haben.

Der Genuese war für die lokale Supermarktkette Basko unterwegs. "Das ist ein Streckenabschnitt, den unsere Lieferwagen jeden Tag zurücklegen", sagte der Geschäftsführer Giovanni D'Alessandro der Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore". "Die Brücke ist stark befahren, man ist dort nicht mit hoher Geschwindigkeit unterwegs."

Der Lastwagen sei nicht das einzige Fahrzeug, das die Menschen bei der Flucht von der Brücke dort stehen gelassen hätten, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Die Staatsanwaltschaft habe aus Ermittlungsgründen noch nicht angeordnet, sie abzuschleppen. Früher oder später werde das aber passieren. (sda/dpa/afp)