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Israel

Rückführung von Eitan nach Italien

Der sechsjährige Junge Eitan, einziger Überlebender des Seilbahnunglücks vom Lago Maggiore, muss bis zum 12. Dezember zurück nach Italien gebracht werden. Dies entschied Israels Höchstes Gericht am Montag.
ARCHIV - Shmulik Peleg, Großvater mütterlicherseits von Eitan Biran, Überlebender des Seilbahnunglücks vom Lago Maggiore, trifft vor Gericht ein. Der Junge muss bis zum 12. Dezember zurück nach Italien gebracht werden. Dies entschied Israels Höchstes Gericht am 29.11.2021. Damit lehnte es einen Antrag Pelegs ab, der das Kind in Israel behalten wollte. Foto: Ariel Schalit/AP/dpa
Bild: Keystone/AP/Ariel Schalit

Damit lehnte es einen Antrag des israelischen Grossvaters des Jungen ab, der das Kind in Israel behalten wollte. Der Mann muss laut der Entscheidung auch Gerichtskosten in Höhe von umgerechnet 7000 Euro tragen.

Der Junge, der bei dem Unfall im Mai als einziger überlebte und beide Eltern, den kleinen Bruder und zwei Urgrosseltern verlor, war Mitte September von dem Grossvater mütterlicherseits heimlich und entgegen einer richterlichen Anordnung nach Israel geflogen worden. Seit dem Unglück hatte der Junge zuvor bei seiner Tante väterlicherseits - Aya Biran-Nirko - im italienischen Pavia gelebt.

Die Staatsanwaltschaft in Pavia hat nach Medienberichten zwei internationale Haftbefehle gegen den Grossvater und einen mutmasslichen Komplizen erlassen. Zudem sei die Auslieferung der beiden Männer beantragt worden. Die Staatsanwaltschaft in der norditalienischen Stadt wirft den beiden Männern vor, strategisch geplant zu haben, den Jungen zurück nach Israel zu holen. Der Komplize wurde nach Medienberichten schon am Donnerstag in Zypern festgenommen.

Eitan wurde Medienberichten zufolge in Israel geboren, zog aber kurz nach der Geburt mit seinen Eltern nach Italien. Seine Tante Biran-Nirko hatte zu dem Verfahren gesagt, Pavia in der Lombardei sei die Heimat des Jungen, der im September in Italien hätte eingeschult werden sollen.

Die in Israel lebende Familie seiner Mutter hatte laut den Berichten dagegen argumentiert, die Eltern hätten konkret einen Umzug zurück nach Israel geplant. Der Junge solle in Israel aufwachsen. Die Frage des Sorgerechts muss nun juristisch in Italien geklärt werden. (sda/dpa)