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Unfälle

2400 Tote bei Nichtberufsunfällen

In der Schweiz bezahlen jedes Jahr weit über 2000 Menschen Unfälle ausserhalb des Berufs mit dem Leben. Die meisten sterben nach Stürzen. In drei von fünf Freizeitunfällen in Haushalt und Garten sind Frauen betroffen.
Die häufigste Todesursache bei Nichtberufsunfällen in der Schweiz sind Stürze, oft auf Treppen. (Themenbild)
Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Rund 2400 Personen sterben jedes Jahr bei Nichtberufsunfällen, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Statistiksammlung "Status 2019" der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) hervorgeht. Mehr als eine Million in der Schweiz wohnhafte Personen verletzen sich gemäss diesen Hochrechnungen jedes Jahr. Zu Nichtberufsunfällen gehören jene im Strassenverkehr, im Sport sowie in Haushalt und Freizeit.

Zweithäufigste Todesursache nach den Stürzen (durchschnittlich 1651 Todesfälle pro Jahr) ist Ertrinken respektive Ersticken (121 Fälle). 216 Personen liessen 2016 nach Verkehrsunfällen ihr Leben. 2018 waren es 233 Verkehrstote. Zum Vergleich: im Jahr 1970 starben auf Schweizer Strassen noch fast 1700 Menschen.

Die höchste Zahl der Todesopfer im Bereich Sport im Jahr 2016 verzeichneten das Bergwandern und Wandern (38) sowie Baden und Schwimmen (28). 66'000 oder etwa ein Viertel der Unfälle ereignen sich in einem durchschnittlichen Jahr im privaten Wohnbereich, hauptsächlich in Wohn- und Schlafzimmern. 25'000 Personen verunfallten auf Treppen.

Die meisten Unfälle verlaufen glimpflich und haben nur leichte Verletzungen zur Folge. Am häufigsten sind Sturzverletzungen, Schnittwunden, Insektenstiche und Tierbisse. 10 Prozent der Nichtberufsunfälle haben mittelschwere und schwere Verletzungen, teils Invalidität zur Folge.

Viel Leid und hohe Kosten

Nichtberufsunfälle verursachen neben Leid und Schmerz jedes Jahr materielle Kosten in der Höhe von 12 Milliarden Franken. Die gesamte volkswirtschaftliche Belastung beziffert die BFU auf knapp 94 Milliarden Franken.

Der "Status 2019" enthält auch zahlreiche Ergebnisse repräsentativer Bevölkerungsbefragungen. So gaben zum Beispiel drei von vier Automobilisten an, während der Fahrt nie mit dem Mobiltelefon in der Hand zu telefonieren. 41 Prozent der Befragten nutzen gelegentlich oder oft eine Freisprechanlage.

Im Bereich Sport glauben rund 40 Prozent der Befragten, dass Skifahren und Snowboarden auf einer Piste heute gefährlicher ist als vor fünf Jahren. Im Fussball glauben dies 14 Prozent, vom Schwimmen in freien Gewässern 9 Prozent und vom Wandern 4 Prozent.

Die Hälfte aller Haushalte verfügt über einen Feuerlöscher oder eine Feuerlöschdecke im eigenen Wohngebäude. In jedem fünften Haushalt ist ein Rauchmelder installiert.

www.bfu.ch (sda)