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Schweiz

Anti-Rassismus-Demonstration in Zürich: Bürgerliche verlangen Erklärung der Polizei

Bürgerliche Politiker verlangen eine Erklärung, nachdem die Stadtpolizei Zürich am Pfingstmontag trotz der Corona-Massnahmen eine «Black Lives Matter»-Demonstration zugelassen hat.
In Zürich demonstrierten am Montag zahlreiche Personen gegen Rassismus.  (Keystone)

(agl/aru/rwa) Dass die Polizei einen solchen Rechtsbruch dulde, ist für den Zürcher SVP-Stadtparteipräsidenten Mauro Tuena im Hinblick auf die Corona-Regelungen unverständlich, wie er am Montag gegenüber
«Radio 1» sagt. Die Polizei hätte von Anfang an klarstellen sollen, dass die Demonstration nicht geduldet werde. Gemäss dem Zürcher Radiosender verlangen nun mehrere bürgerliche Politiker eine Erklärung von der Stadtzürcher Polizeidirektorin Karin Rykart. Diese hat sich bis am Dienstagmorgen noch nicht geäussert.

Über die sozialen Medien riefen unbekannte Aktivistinnen und Aktivisten am Pfingstmontag zu einer Demonstration auf. Sie wollten sich gegen Rassismus, strukturelle Diskriminierung und Polizeigewalt aussprechen und somit Solidarität mit den Demonstrierenden der «Black-Lives-Matter»-Bewegung in den USA zeigen.

Gegen 12 Uhr versammelten sich schliesslich einige hundert Personen auf dem Bullingerplatz zwischen Hardplatz und Lochergut und zogen gemeinsam durch die Kreise 3 und 4. Auf Plakaten forderten sie ein Ende des Rassismus und der «weissen Herrschaft», sowie mehr Solidarität mit Afroamerikanern. Zahlreiche Personen trugen einen Mundschutz. Obwohl solche Ansammlungen derzeit verboten sind, schritt die Polizei nicht ein und liess die Demonstrierenden gewähren.