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Schweiz [News Service]

Kosten für Arztzeugnisse: Bundesrat will bisherige Lösung beibehalten

Die obligatorische Krankenpflegeversicherung zahlt bisher die Kosten zur Ausstellung eines Arztzeugnisses. Aus Mangel an möglichen Alternativen will der Bundesrat an dieser Praxis festhalten.
Auch in Zukunft sollen die Krankenversicherungen finanziell für die Ausstellung eines Arztzeugnisses aufkommen.   (Pius Amrein  / Neue Luzerner Zeitung)

(dpo) Der Bundesrat hat geprüft, welche Alternativen es zur Kostenübernahme von ärztlichen Zeugnissen gibt. Bisher kommt die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) dafür auf. Nach Ansicht des Bundesrates soll sich das nun aber auch in Zukunft nicht ändern, wie es in einer Mitteilung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vom Mittwoch heisst.

In seinem Bericht zu einem vom Parlament überwiesenen Postulat der Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel schreibt die Landesregierung, die Kosten im Zusammenhang mit der Ausstellung von Arztzeugnissen seien schwierig zu beziffern, da es zur Anzahl ausgestellter Zeugnisse keine genauen Infos gebe. So sei auch das Einsparpotenzial ungewiss.

Telefonisch ausgestellte Zeugnisse hätten geringere Beweiskraft

Gemäss dem Bundesrat sind die Arbeitgeber zudem nicht bereit, die Kosten für die Ausstellung von Arztzeugnissen zu übernehmen. Und die Abwälzung der Kosten auf die Arbeitnehmer sei ebenfalls keine Lösung, da die Gefahr bestehe, dass viele Menschen aus Kostengründen dann nicht zum Arzt gehen würden.

Eine Ausstellung der Zeugnisse via Telefon würde gemäss dem Bericht zwar eine Kostensenkung bewirken. Doch eigneten sich diese Arztzeugnisse nur bei leichteren Krankheitsfällen. Zudem hätten die telefonisch ausgestellten Zeugnisse eine geringere Beweiskraft und reichten im Streitfall nicht als Krankheitsnachweis aus, heisst es weiter. Da der Bundesrat keine praktikablen Alternativen sieht, möchte er an der bisherigen Lösung mit papierenen Arztzeugnissen festhalten.