Gut 500 Asylgesuche von Minderjährigen sind 2020 in der Schweiz eingegangen. Die genauen Zahlen für 2021 liegen noch nicht vor. Für Daniel Bach vom Staatssekretariat für Migration (SEM) ist aber bereits klar: «Es zeichnet sich ab, dass die Zahl deutlich höher als letztes Jahr sein wird», wie er zu Radio SRF am Freitag sagte.
Der Kanton Bern reagiert auf diese Entwicklung und eröffnet deshalb im März ein neues Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende. «Es sind mehrheitlich junge Menschen aus Afghanistan und tendenziell immer noch eher männliche Jugendliche», so Manuel Haas von der Abteilung Asyl und Flüchtlinge des Kantons Bern.
Dies bestätigt auch Alan Sangines von der zuständigen Stelle im Kanton Zürich. Sie hätten die Ressourcen aufgestockt: «Wir merken, dass vor allem sehr belastete Jugendliche kommen.» Dabei habe die Situation in Afghanistan auch die bereits hier anwesenden afghanischen Jugendlichen stark geprägt. «Immer mehr suchen Betreuungspersonen für Termine auf. Wir sind gefordert, um die Jugendlichen auch psychisch zu unterstützen», sagt Sangines. (dpo)