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Sisikon

Fake News über Badespass im Urnersee

«Die Zeit» und die «New York Times» berichten von einem von Menschen überfüllten Vierwaldstättersee. Dabei waren es die Zuschauer des Klippenspringens in Sisikon.
Screenshot «New York Times»
Matthias Appenzeller stürzt sich in die Tiefe (Bild: Romina Amato / Red Bull)

Christoph Clavadetscher

«Die Zeit» gilt eigentlich als seriöse, überregionale deutsche Wochenzeitung. Unter Journalisten ist sie sogar als Leitmedium anerkannt. Noch besser ist der Ruf der grossen «New York Times». Dies hat aber beide Medien nicht davon abgehalten, am Dienstag so richtige Fake News also Falschmeldungen – zu verbreiten. Der Schauplatz: der Vierwaldstättersee.

So schrieb die «New York Times», dass sich die Menschen in der Schweiz wegen der Hitze in den Vierwaldstättersee drängen würden. Als Beweis diente ein Bild aus Sisikon, wo am Wochenende bekanntlich das populäre Klippenspringen stattgefunden hat. Es handelte sich also um die Zuschauer dieses Events auf beschränktem Raum.

Auch «Die Zeit» griff das Bild auf und schrieb auf Instagram dazu: «Der Vierwaldstättersee in der Schweiz war am Sonntag komplett überfüllt: Statt Wasser sah man fast nur Boote und Luftmatratzen.»

Immerhin: Nach mehreren Kommentaren von Lesern, die den wahren Entstehungsgrund des Bildes erklärten, ergänzte «Die Zeit» am Dienstag ihren Beitrag folgendermassen: «Transparenzhinweis: Zunächst fehlte in diesem Text der Zusatz, dass am Wochenende das Red-Bull-Cliff-Diving-Event in Sisikon stattgefunden hat.» Die «New York Times» hat in der Online-Version des Newsletters Text und Bild mittlerweile gelöscht.

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