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Schwyz

Neue Leitung des Swiss Holiday Parks: «Wir werden die weitere Entwicklung vorsichtig angehen»

Reka betreibt künftig den Swiss Holiday Park in Morschach. Die Reisekasse wird die operative Verantwortung per Anfang 2019 übernehmen. Reka-Direktor Roger Seifritz kündigt an, dass man alle 260 Mitarbeiter weiterbeschäftigen werde.
Der Swiss Holiday Park in Morschach wird von Reka übernommen. (Bild: Manuela Jans-Koch (Morschach, 7. Dezember 2018))
Reka-Direktor Roger Seifritz (Bild: Manuela Jans-Koch)

Interview: Raphael Bühlmann

Interview: Raphael Bühlmann

Roger Seifritz, warum interessiert sich die Reka- Genossenschaft für die Führung des bisher als Kapitalgesellschaft geführten Swiss Holiday Parks?Der Swiss Holiday Park ist einzigartig in der Schweiz. Es gibt keine andere Ferien- und Freizeitanlage in unserem Land dieser Grösse und Angebotsvielfalt. Dennoch ist uns der Entscheid nicht leichtgefallen.Wieso?Reka ist kein Hasardeur im Sinne von hire and fire oder buy and sell. Wenn wir uns irgendwo engagieren, tun wir das mit Überzeugung und wir tun das nachhaltig. Es ist nie unser Ziel, uns nach kurzfristigem Engagement wieder zurückzuziehen. Wir denken und handeln immer langfristig. Das können wir, weil Reka eine Genossenschaft ist, die keinen Gewinn an die Anteilseigner ausschütten muss.

«Auf die Mitarbeitenden hat der Kauf des Unternehmens durch Reka keine negativen Effekte»

Sie haben es in der Pressekonferenz vom Freitag selbst erwähnt: Das Ressort hatte nach seiner Eröffnung im Jahr 1982 eher einen mühsamen Start. Erst unter der Führung von Walter Trösch und seinem Team hat sich die Anlage zu einem Betrieb mit sehr guten Auslastungszahlen entwickelt. Kann Reka den Erfolg weiterschreiben? Ja. Wir haben bisher bereits Gäste an den Swiss Holiday Park vermittelt. Dieses Engagement wollen wir langfristig sichern. Darüber hinaus sehen wir ein grosses Potenzial im gemeinsamen Kundensegment. Das heisst, wir können bestehende Reka-Kunden für das Resort in Morschach begeistern und umgekehrt. Damit stärken wir schliesslich unsere Position in unserem Schlüsselmarkt – den Familienferien. Mit dem Swiss Holiday Park steigert die Reka die Zahl der Mitarbeitenden auf einen Schlag um 260 auf rund 1000. Dabei ist auch die Rede von Synergien. Werden administrative Aufgaben in Morschach künftig vom Reka-Sitz in Bern aus geleitet?Auf die Mitarbeitenden hat der Kauf des Unternehmens durch Reka keine negativen Effekte, weil Reka das Ziel hat, das Resort weiterzuentwickeln. Einzelne Prozesse werden aber sicher standardisiert, vereinfacht und zentralisiert. In welchen Bereichen und in welchem Umfang ist aber noch zu prüfen. Das Reka-Feriendorf im entlebuchischen Sörenberg wird bereits heute komplett vom Hauptsitz aus dirigiert.Der Swiss Holiday Park ist eine ganz andere Liga und mit Sörenberg kaum vergleichbar. Der Swiss Holiday Park macht heute rund 24 Millionen Franken Umsatz. Reka setzte 2017 mit seinem gesamten Ferienangebot knapp 40 Millionen Franken um. Zudem steigen wir mit der Übernahme in das Wellness- und Freizeitgeschäft ein, in welchem wir bisher keine Kompetenz haben. Das stellt völlig neue Herausforderungen, bei welchen es zuerst abzuwägen gilt, welche Prozesse wie gestaltet werden.

«Sicher ist bereits, dass wir nebst dem Unterhalt pro Jahr rund zwei Millionen Franken für die Instandsetzung der Anlagen investieren müssen.»

Die Rede war an der Pressekonferenz auch von Investitionen. Ist bereits etwas Konkretes geplant?Wir werden zuerst mit der Eigentümerin des Swiss Holiday Parks, dem Credit Suisse Real Estate Fund Hospitality, einen 10-Jahre- Investitionsplan erstellen. Sicher ist bereits, dass wir nebst dem Unterhalt pro Jahr rund zwei Millionen Franken für die Instandsetzung der Anlagen investieren müssen. Dies, damit wir marktfähig bleiben. Wir werden nach der Übernahme der Swiss Holiday Park AG auf Anfang 2019, die weitere Entwicklung des Resorts vorsichtig angehen. Wir freuen uns deshalb, dass wir für eine Übergangszeit Walter Trösch und seine Co-Geschäftsführerin Isabelle Roth weiterhin mit der Führung des Unternehmens betreuen können, bis wir eine Nachfolge aufgebaut haben. Reka setzt mit der Übernahme auf die Karte Ferienanbieter.Ja. Es gibt zurzeit 13 Feriendörfer. Zudem besitzt und betreibt Reka ein grosses Resort in Italien und diverse Ferienhäuser oder Ferienhaussiedlungen. Das Portfolio von Reka-Ferien wächst kontinuierlich. Seit dem Jahr 2010 kamen zudem vier Ferienanlagen hinzu und eine weitere ist zurzeit projektiert.
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