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Seewen

Eine Petition soll den Ginkgo retten

Auf einer Online-Plattform sammelt ein Nachbar Unterschriften für den Erhalt des mächtigen Ginkgo-Baums in Unterseewen.
Die Aktion auf Campax.org.
Bild: Screenshot

Der über 200 Jahre alte Baum an der Hirschenstrasse in Unterseewen sollte diese Woche eigentlich gefällt werden. Die Eibe nebenan kam weg, der Ginkgo steht noch. Um ihn zu fällen, muss aus Sicherheitsgründen die Quartierstrasse gesperrt werden (wir berichteten).

Anwohner Teo Senin hat inzwischen auf der Kampagnen-Plattform Campax.org eine Online-Petition lanciert. 130 Unterschriften kamen innert eines Tages bis am Samstagabend zusammen. Es hat sich eine Gruppe «Freunde des Seebner Ginkgo-Baums» gebildet. Sie wäre bereit, die Kosten für einen Baumpflegeschnitt zu übernehmen.

«Ein gesunder, über 200-jähriger Ginkgo aus der Blütezeit von "Bad Seewen" gilt als Zeitzeuge dieser Zeit und prägt das Dorf- und Ortsbild von Seewen», schreibt Teo Senin in seinem Aufruf, «zudem ist er Lebensraum für Kleintiere wie Vögel, Eichhörnchen und Käfer.»

Der Ginkgo oder Ginko (Ginkgo biloba) ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen. Natürliche Populationen sind nur aus der Stadt Chongqing und der Provinz Guizhou im Südwesten Chinas bekannt.

In Ostasien wird der Baum wegen seiner essbaren Samen oder als Tempelbaum kultiviert. Er wurde von niederländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt, heiss es auf Wikipedia.

Zum Jahrtausendwechsel erklärte das deutsche „Kuratorium Baum des Jahres“ Ginkgo biloba zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends.[2] Der Ginkgo ist ein „lebendes Fossil“.

Ginkgo besitzt die Fähigkeit, bei schlechten Umweltbedingungen über dem Boden „aereal chichi“ und unter dem Boden „basal chichi“ zu bilden. „Aereal chichi“ sind einem Tropfstein ähnelnde (stalaktitenartige) verholzte, über einen Meter lange Anschwellungen, die bei sehr alten Ginkgobäumen an den Ästen oder am Stamm in Asthöhe aus überwallten Sprossknospen entstehen. Berühren diese verholzten Anschwellungen den Boden, entstehen unter günstigen Bedingungen zahlreiche vegetative Sprosse, die sich zu einer eigenständigen Pflanze entwickeln können. „Basal chichi“ sind verholzte, rhizomähnliche Anschwellungen, aus denen meist Sekundärstämme und Adventivwurzeln hervorgehen. Die Entwicklung der „basal chichi“ ist meistens auf wurzelartige, zur Schwerkraft (positiv geotrop) wachsende Triebe (auch Lignotuber genannt) zurückzuführen. Stimuliert durch traumatische Reize treibt eine dieser Knospen in den Achseln der beiden Kotyledonen aus, und die entsprechenden Triebe wachsen vom Spross in Richtung Schwerkraft. Auch hier kann eine eigenständige Pflanze entstehen, die aber meist mit der Mutterpflanze verbunden bleibt. gh

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