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Covid-19-Gesetz

Schwyz sagt nur noch knapp Nein: Die Resultate aus allen Gemeinden

Mit gut 51 Prozent Nein lehnt Schwyz als einziger Kanton nebst Appenzell Innerrhoden das Covid-Gesetz ab. Das Ergebnis war nicht mehr so deutlich wie im Sommer. Im Juni war die Covid-Vorlage in Schwyz noch mit 59 Prozent abgewiesen worden.

Im Juni dieses Jahres war das Covid-Gesetz im Kanton Schwyz chancenlos. An der Abstimmung sprachen sich 59,1 Prozent der Schwyzer Stimmberechtigten gegen die Vorlage aus. Heute betrug der Anteil Nein-Stimmen kantonsweit noch 51,4 Prozent.

Nur in Küssnacht und Lachen kam es im Juni zu einer Ja-Mehrheit. Heute stimmten folgende Gemeinden Ja: Ingenbohl, Gersau, Küssnacht, Lachen, Altendorf, Wollerau, Freienbach und Feusisberg. Am deutlichsten wurde im Sommer die Covid-Vorlage in Unteriberg abgelehnt, mit 87,8 Prozent Nein (heute 81,3 Prozent Nein).

Die kantonale Stimmbeteiligung lag am 13. Juni für die Covid-Vorlage bei hohen 68,4 Prozent, heute sogar bei 74,3 Prozent. Im Kanton Schwyz wurden am Sonntag ausserdem die Justiz-Initiative klar abgelehnt und die Pflegeinitiative knapp angenommen. Zur Abstimmungs-Übersicht aller Vorlagen geht es hier.

Die Resultate aus den Gemeinden als PDF hier.

Die Schweiz ist das einzige Land der Welt, in dem die Bevölkerung über die Pandemiemassnahmen der Regierung abstimmen konnte. Das Ja zum Covid-Gesetz stösst deshalb auch im Ausland auf Interesse. Auch die überdurchschnittlich hohe Skepsis im Kanton Schwyz gegenüber den Pandemiemassnahmen war da und dort ein Thema im Ausland.

Das Ja zum Covid-Gesetz wird von vielen Medien im Ausland als Zustimmung zur Pandemiepolitik der Regierung gewertet. Nach Wochen einer «gehässigen »Debatte habe die Schweizer Stimmbevölkerung den Kurs der Regierung unterstützt, schreibt etwa die «New York Times». Die Abstimmung sei ein Gradmesser der öffentlichen Meinung zur Covid-Bekämpfung in Europa, heisst es auf Aljazeera.

Die britische Rundfunkanstalt BBC sieht das Ja zum Covid-Gesetz zur richtigen Zeit gekommen. Jetzt, da die Fallzahlen in der Schweiz steigen, könne sich Gesundheitsminister Alain Berset wieder der Pandemiebekämpfung zuwenden und schärfere Massnahmen beschliessen. Die Wut und die Angst, die in der Pandemie sichtbar geworden sind, könnten jedoch nicht einfach mit zwei Referenden überwunden werden. Die BBC schätzt, dass die Demonstrationen weitergehen werden. gh

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