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Bauwesen

Ein Schwyzer erfindet den Stahl neu

Ein Schwyzer Produkt startet durch: Mit dem memory-steel können Bauwerke einfach und effektiv verstärkt werden, auch in Erdbebengebieten.
Unternehmer Josef Scherer zeigt vor dem ehemaligen Millcell-Gebäude in Seewen Stahlbänder und Rippenstähle aus memory-steel.Bild: Christoph Clavadetscher

Christoph Clavadetscher

Auf den ersten Blick wirken die Stahlplatten und Rippenstähle wenig spektakulär. Wenn man aber weiss, was sie können, sieht es ganz anders aus. Der memory-steel besteht aus einer speziellen Legierung. Bevor er in ein Bauwerk eingebaut wird, wird er verzogen und grösser gemacht. Nach der Befestigung, etwa an einer Decke, wird er erhitzt. Der Stahl möchte sich wieder zusammenziehen und seine ursprüngliche Form annehmen was wegen der Befestigung nicht mehr geht. Dadurch entsteht eine Spannung, die das Bauwerk verstärkt und die Traglast sowie Stabilität deutlich erhöht.

Der Brunner Josef Scherer hat zusammen mit der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) den memory-steel entwickelt und das Start-up-Unternehmen re-fer AG aufgebaut. Zurzeit wird der Produktionsstandort für den Pilotmarkt Schweiz im ehemaligen Millcell-Gebäude in Seewen aufgebaut. Geplant sind dort bis zu 20 neue Arbeitsplätze.

Noch während der Etablierung im Schweizer Markt sorgt der memory-steel bereits auch international für Furore. Interesse aus mehreren Ländern, auch aus Asien und Übersee, besteht bereits. Der memory-steel wird nicht nur für Umbau-Arbeiten eingesetzt, sondern eignet sich auch für die Verstärkung von historischen Bauten, Brücken oder von Gebäuden in Erdbeben-Gebieten.

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