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Ausbau des Bahnhofs Bern dauert länger

Der Ausbau des Hauptbahnhofs Bern dauert nicht wie bisher geplant bis 2025, sondern bis 2027 und bei einem Teil sogar bis 2029. Grund dafür ist der verspätete Baustart beim neuen Tiefbahnhof, der unter dem Hauptbahnhof eingefügt wird.
Unterhalb des Berner Bierhübeli (oben) bereiten Arbeiter das Terrain vor für den Bau des Tunnels zum neuen Tiefbahnhof unter dem Hauptbahnhof Bern.
Bild: Keystone/PETER KLAUNZER

Die Bauarbeiten an diesem neuen Bahnhof für den Regionalverkehr begannen wegen Einsprachen respektive einer Beschwerde rund ein Jahr später als geplant. Schon im vergangenen November teilten die Behörden und die Bahnunternehmen RBS und SBB mit, eine Arbeitsgruppe werde untersuchen, ob sich dieser zeitliche Rückstand aufholen lasse.

Diese Untersuchungen haben nun ergeben, dass sich der Rückstand weder durch die Optimierung von Bauabläufen noch durch alternative Bauweisen aufgeholt werden kann. Das gab die Vizedirektorin des Bundesamtes für Verkehr, Anna-Barbara Remund, am Mittwoch an einer Medienkonferenz in Bern bekannt.

Der neue Tiefbahnhof wird deshalb nicht Ende 2025 eingeweiht werden können, sondern erst Ende 2027. Dieser Tiefbahnhof wird dem Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) dienen, dessen Züge von Bern aus in Richtung Solothurn und Worb fahren.

Der neue RBS-Tiefbahnhof ersetzt den heutigen RBS-Bahnhof im Nordosten des Hauptbahnhofs Bern, der aus den 1960-er Jahren stammt und aus allen Nähten platzt.

Eine Verzögerung ergibt die nächste

Der Bau des neuen RBS-Tiefbahnhofs gehört zum Grossprojekt "Zukunft Bahnhof Bern", an dem auch die SBB beteiligt ist. Sie will unter der bestehenden Perronhalle eine neue, A-förmige "Perronunterführung Mitte" bauen. Zwei neue, seitliche Eingänge sollen diese Unterführung erschliessen.

Auch diese neuen Teile des Berner Hauptbahnhofs werden später eröffnet als ursprünglich geplant. Der Bau und die Planung der SBB-Projektbestandteile sei terminlich auf Kurs, hiess es an der Medienkonferenz. Doch bestehe eine hohe Abhängigkeit vom Bau des neuen RBS-Tiefbahnhofs.

Die Inbetriebnahme der Personenunterführung Mitte und des neuen Zugangs vom Berner Bubenbergplatz verzögern sich deshalb bis voraussichtlich Mitte 2027. Der Zugang Länggasse kann erst im Jahr 2029 eröffnet werden.

Die durch die Verzögerung entstehenden Mehrkosten schätzen RBS und SBB auf einen einstellligen Millionenbetrag. Dies bei Gesamtkosten von rund einer Milliarde Franken.

Enge Platzverhältnisse

Auf einer Baustellenführung zeigten RBS und SBB Medienschaffenden am Mittwoch, wie der Stand der Bauarbeiten auf drei von vier sogenannten Installationsplätzen ist. Von diesen Installationsplätzen aus werden die neuen Bahn- und Passagieranlagen gebaut.

Zu diesen Plätzen gehören imposante Plattformen auf Stahlträgern über der Laupenstrasse, der Schanzenstrasse und über den Gleisen westlich des Bahnhofs. Deutlich wurde auf dem Installationsplatz Laupenstrasse im Westen des Hauptbahnhofs, wie eng die Platzverhältnisse sind.

Im Westen des Berner Hauptbahnhofs hat die SBB zudem begonnen, das Perron 9/10 um 385 Meter auf 785 Meter zu verlängern. Über diesem Perron wird ein überdachter Steg gebaut, so dass Zugpassagiere künftig auf zwei Ebenen das Perron in Richtung westlichen Bahnhofausgang verlassen können. (sda)