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Kriminalität

Basler Tram fährt wieder nach Frankreich

Die Basler Verkehrs-Betriebe lassen ihre Trams der Linie 3 ab Donnerstag auch am Abend wieder über die Landesgrenze ins französische Saint-Louis fahren. Zusätzliche Massnahmen sollen nach Laserpointer-Attacken die Sicherheit des Personals gewährleisten.
Bei der Eröffnung des französischen Streckenabschnitts noch mit Blumen geschmückt, müssen die Basler Trams dort inzwischen von Sicherheitspersonal begleitet werden. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Anfang Mai hatten die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) beschlossen, ab 20 Uhr nicht mehr bis Saint-Louis zu fahren. Grund waren verschiedene Angriffe auf das Fahrpersonal mit Laserpointern auf französischem Territorium. Eine Wagenführerin musste deswegen im Augenspital behandelt werden.

Am späteren Mittwochnachmittag gaben die BVB die Aufhebung dieser umstrittenen Massnahme bekannt. Bereits ab Donnerstag verkehren die Trams der Linie 3 wieder bis Betriebsschluss auf ihrer ganzen Strecke, also auch zwischen der Haltestelle Burgerfelderhof vor der Grenze und dem Bahnhof von Saint-Louis.

Diesem Entscheid war am Dienstag ein Gespräch zwischen Vertretern der schweizerischen und der französischen Seite vorausgegangen. An diesem haben Verantwortliche der BVB, von Saint-Louis Agglomération (SLA) sowie der Stadt Saint-Louis und der Police Nationale unter Beisein des Basler Regierungsrats und Verkehrsministers Hans-Peter Wessels in Basel teilgenommen.

Nur mit Sicherheitspersonal

Gemäss Mitteilung einigten sich die Beteiligten auf Massnahmen, die die Sicherheit der Fahrgäste und des Fahrpersonals "grösstmöglich gewährleisten" sollen. Worin diese konkret Massnahmen bestehen, wollte ein Sprecher der BVB auf Anfrage jedoch nicht sagen.

Schon im November hatten die BVB nach diversen Zwischenfällen beschlossen, abends die Trams der Linie 3 auf dem französischen Streckenteil von Sicherheitspersonal begleiten zu lassen. Diese Massnahme bleibe bestehen, hiess es bei den BVB. Zusätzlich treffe auch die französische Seite Massnahmen, die jedoch aus taktischen Gründen nicht bekannt gegeben würden.

Ob die Massnahmen wirken, soll nun in regelmässigen Treffen aller Beteiligten geprüft werden, wie es in der Mitteilung heisst. Die BVB waren nach der Einstellung des Abendbetriebs nach Saint-Louis teils scharf kritisiert worden.

Der baselstädtische Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels bezeichnete den Nachtstopp im Grossen Rat jedoch als "unvermeidbar". Alle Interventionen der BVB aufgrund der diversen Vorfälle seien bei den französischen Behörden davor ohne Resultat geblieben.

Die Tramlinie 3 fährt seit der Eröffnung des neu gebauten Abschnitts auf französischem Boden Ende Dezember 2017 bis zum Bahnhof von Saint-Louis. Dort ist zudem eine Park+Ride-Anlage mit 740 Parkplätzen gebaut worden, die Elsässer Pendler aufs Tram bringen soll. Mitsamt dieser kostet das Projekt 91,3 Millionen Franken. (sda)