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Raumfahrt

Drei Raumfahrer kehren von der ISS zurück

Nach über sechs Monaten im All sind drei Mitglieder der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. Die US-Astronautin Anne McClain, der Russe Oleg Kononenko und der Kanadier David Saint-Jacques landeten am Dienstag in der kasachischen Steppe.
War rund ein halbes Jahr im All: US-Astronautin Anne McClain. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/AP/PAVEL GOLOVKIN

Die Sojus-Kapsel setzte am Dienstagmorgen um 04.48 Uhr MESZ ohne Probleme am Boden auf, wie in einer Live-Übertragung der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war. Der Flug von der ISS in einer Höhe von rund 400 Kilometer zurück zur Erde dauerte etwa drei Stunden.

Unmittelbar nach der Landung wurden die Raumfahrer von Mitarbeitern aus der kleinen Kapsel geholt und versorgt. Nach mehreren Monaten in der Schwerelosigkeit brauchen die Raumfahrer zunächst Hilfe, da die Muskeln erschlafft sind und der Körper sich erst wieder an die Erdanziehung gewöhnen muss. Erst nach medizinischen Untersuchungen dürfen die Raumfahrer in ihre Heimat zurückkehren.

Flug mit Sorge

Sie waren Anfang Dezember zur ISS geflogen. Der Flug war mit einer gewissen Sorge beobachtet worden: Mitte Oktober hatte eine russischen Sojus-Rakete auf dem Weg zur ISS wegen technischer Probleme kurz nach dem Start notlanden müssen. Der US-Astronaut Nick Hague und sein russischer Kollege Alexej Owtschinin blieben aber unverletzt.

Die Notlandung war ein schwerer Rückschlag für die russische Weltraumindustrie. Die USA hatten ihr Space-Shuttle-Programm 2011 eingestellt. Astronauten können seither nur noch mit russischen Sojus-Raketen zur ISS gelangen. Das Raumfahrtunternehmen SpaceX des Milliardärs Elon Musk will eine kostengünstige Alternative zu staatlichen Raumfahrtprogrammen bieten.

Während ihres Aufenthalts auf der ISS arbeiteten die Raumfahrer an Dutzenden Experimenten und führten bei mehreren Ausseneinsätzen wichtige Wartungsarbeiten an der Aussenwand der Station durch. Vor dem Abdockmanöver hatte Kononenko noch die Verantwortung für die Station an seinen russischen Kollegen, den Kosmonauten Alexej Owtschinin, übergeben.

Kleines Team bleibt

Der Aussenposten der Menschheit wird zunächst nur von einem kleinen Team bewohnt. Der nächste Start zur ISS ist am 20. Juli geplant, dem 50. Jahrestag der ersten Mondlandung. Dann soll auch der Esa-Astronaut Luca Parmitano wieder auf der ISS leben und forschen.

Der Italiener fliegt mit dem Nasa-Astronauten Andrew Morgan und dem Roskosmos-Kosmonauten Alexander Skwortsow zur Raumstation. In der zweiten Hälfte der Mission soll der 42-Jährige als erster Italiener die Führungsrolle übernehmen. Parmitano war bereits 2013 auf der ISS. Damals wäre er bei einem Ausseneinsatz fast in seinem Raumanzug ertrunken, weil sich Wasser in seinem Helm gesammelt hatte. (sda/dpa/afp)