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Affäre Alkopharma

Walliser Kantonalbank reicht Klage ein

Die Walliser Kantonalbank (WKB) hat eine Zivilhaftungsklage gegen ihren ehemaligen Verwaltungsrats-Präsidenten Jean-Daniel Papilloud eingereicht. Hintergrund dafür ist ein Kredit der WKB an das inzwischen liquidierte Pharmaunternehmen Alkopharma.
Die Walliser Kantonalbank hat gegen ihren früheren Verwaltungsrats-Präsidenten Jean-Daniel Papilloud eine Zivilhaftungsklage eingereicht. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Mit der Klage will die Kantonalbank Papilloud für die im Zusammenhang mit einem Kreditgeschäft erlittenen Verluste von 21,6 Millionen Franken zur Rechenschaft ziehen, wie aus einer Mitteilung der WKB vom Montagabend hervorgeht.

Ausschlaggebend für die Klage waren einerseits eine unabhängige Untersuchung von Wirtschaftsprüfern sowie eine Analyse durch zwei Rechtsprofessoren. Sie hatten geprüft, unter welchen Umständen Alkopharma in den Genuss des Kredites gelangt war.

Papilloud war im Mai "aus persönlichen Gründen im Interesse der Bank" als Verwaltungsrats-Präsident der WKB zurückgetreten, wie der Verwaltungsrat damals mitteilte.

Der Fall Alkopharma war 2011 publik geworden. Insgesamt wurden bei Alkopharma seit etwa 2007 rund 96'000 Dosen des Krebsmedikaments Thiotepa mit einem gefälschten Verfallsdatum versehen. Der grösste Teil der Medikamente ging nach Frankreich. In der Schweiz wurden rund 2000 abgelaufene Dosen verkauft, darunter an vier Spitäler.

Mitte Oktober hatte das Walliser Kantonsgericht in einem Berufungsverfahren die Verurteilung zweier Verantwortlicher der Ex-Firma Alkopharma zu Geldstrafen von mehreren Tausend Franken bestätigt. (sda)