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Öffentlicher Verkehr

Zahl der Toten bei Unfällen im öV sinkt

In der Schweiz sind im vergangenen Jahr ungefähr halb so viele Menschen bei Unfällen im öffentlichen Verkehr (öV) ums Leben gekommen wie in den Jahren zuvor. Insgesamt kam es 2021 zu 189 schweren Unfällen mit 15 Todesopfern und 133 Schwerverletzten.
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

2020 hatte die Zahl der Getöteten bei 27 Personen gelegen, in den drei vorangegangenen Jahren zwischen 27 und 30. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Sicherheitsbericht des Bundesamts für Verkehr hervor.

Die Zahl der schweren Unfälle nahm gegenüber dem Vorjahr leicht zu, liegt aber im Bereich der Schwankungsbreite seit 2017. Gleiches gilt für die Zahl der Schwerverletzten.

Bei den meisten Todesopfern handelt es sich den Angaben zufolge um Angestellte von Verkehrsunternehmen oder von beauftragten Baufirmen. Sechs der Getöteten waren Personen, die sich unerlaubt auf öV-Anlagen aufhielten. Reisende kamen keine ums Leben.

Einfluss der Pandemie ist unklar

Zurückhaltend äusserte sich das BAV, was die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Unfallzahlen angeht. Ohne die pandemiebedingt rückläufige Mobilität wäre die Zahl der Toten und Verletzten möglicherweise etwas höher ausgefallen, schrieb es dazu. Bei einem beträchtlichen Anteil der Unfälle spiele es allerdings keine Rolle, wie viele Menschen sich in einem Verkehrsmittel befänden.

Bei der Eisenbahn sei allerdings die Zahl der Personen stark zurückgegangen, die von Zügen erfasst oder überfahren worden seien, heisst es im Bericht. Dies hänge vermutlich mit dem eingeschränkten Nachtleben während der Pandemie zusammen.

Im internationalen Vergleich steht die Schweiz gut da. Sie liegt bei der Sicherheit im öffentlichen Verkehr wie im Vorjahr auf Rang zwei der europäischen Rangliste - hinter Grossbritannien. Untersucht wurde die Situation in 18 europäischen Staaten.

Baustellensicherheit als Schwachstelle

Dabei gibt es zwischen den einzelnen Indikatoren allerdings grosse Unterschiede. Bei den Unfällen auf Bahnübergängen belegt die Schweiz den Spitzenplatz. Der Bericht führt dies auf die in den letzten Jahren getätigten systematischen Sanierungen zurück. Bei Arbeitsunfällen, etwa bei Gleisarbeiten, liegt die Schweiz dagegen noch immer im hinteren Drittel der Rangliste, auch wenn sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr leicht verbesserte.

Im Vergleich zum Individualverkehr sei der öffentliche Verkehr in der Schweiz sehr sicher, betonte das BAV. Pro Personenkilometer sei das Risiko, im Zug tödlich zu verunfallen, ungefähr siebzig Mal tiefer als im Auto. (sda)