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Luzern

«So ein klares Resultat habe ich nicht erwartet»: Alfons Knüsel (CVP) ist neuer Gemeindepräsident von Hohenrain

Der 58-jährige Unternehmer Alfons Knüsel aus dem Dorfteil Ottenhusen setzte in einer Kampfwahl gegen den SVP-Kantonsrat und bisherigen Ratsvizepräsident Fredy Winiger deutlich durch.
Alfons Knüsel (Bild: PD)

Ernesto Piazza

Hohenrain hat deutlich entschieden: Der neue Gemeindepräsident heisst Alfons Knüsel (58). Damit bleibt das Mandat in den Händen der CVP. Auf ihn entfielen 650 Stimmen. Sein Gegenkandidat Fredy Winiger (60, SVP) erreichte 372 Voten. Die Stimmbeteiligung lag bei hohen 63,7 Prozent. Die Wahl war notwendig geworden, weil Herbert Schmid Ende August sein Handtuch geworfen hatte.

«Ich ging von einem knappen Ergebnis aus. Dass das Resultat so deutlich ausgefallen ist, habe ich nicht erwartet», sagt Fredy Winiger. Weiter fügt er an: «Selbstverständlich schwingt bei diesem Verdikt eine gewisse Enttäuschung mit.» Doch das sei Demokratie. Und bei einer Kampfwahl wisse man, dass es so herauskommen könne. Dennoch hadert er ein wenig mit dem Ergebnis. Er sagt: «Ich habe das Gefühl, dass meine Leistungen nicht wirklich gebührend honoriert wurden.» Der Kantonsrat nimmt unter anderem seit rund 12 Jahren Einsitz im Gemeinderat Hohenrain – davon etwa sieben Jahre als deren Vizepräsident. Zu den Gründen, die zu diesem Resultat führten, mutmasst der SVP-Politiker:

«Viele wollten offenbar, dass der Gemeinderat möglichst schnell wieder vollzählig ist.»

Ob die Parteizugehörigkeit eine Rolle gespielt hat, sei schwierig zu beurteilen. Politisch geht es für Winiger aber weiter – auch in Hohenrain. Ob er das Vizepräsidium behält, wird eine konstituierende Gemeinderatssitzung im November zeigen. Wobei davon auszugehen ist, dass der 60-Jährige das Ressort Finanzen behalten wird. Zudem wurde er kürzlich in den Vorstand des Verbands Luzerner Gemeinden (VLG) gewählt. Mit Knüsel hat er schon in der Feuerwehr zusammengearbeitet. Damals war Winiger Kommandant, der neue Gemeindepräsident sein Vize.

«Die Bürger wollen in Hohenrain frischen Wind»

Der gestrige Sieger Alfons Knüsel ist natürlich sehr glücklich über den Ausgang. «Ich habe grosse Freude, aber ebenfalls viel Respekt vor dem neuen Amt.» Was den Ausschlag für diesen deutlichen Erfolg gab, könne er nicht wirklich sagen. Knüsel vermutet jedoch auch, dass die schnelle Wiederbesetzung der Vakanz eine Rolle gespielt habe. Zudem glaubt er: «Die Bürger wollen in Hohenrain frischen Wind.» Diesen Umstand gewichteten sie offenbar höher als die Situation, dass Knüsel politisch ein Quereinsteiger ist.

Dazu erklärt der verheiratete, im Ortsteil Ottenhusen wohnhafte Familienvater: «Ich trete das Präsidium unbelastet und mit einem guten Gefühl an.» Er gibt aber zu:

«So ein klares Resultat habe ich nicht erwartet.»

Wie stark ihn das neue Mandat beruflich belasten wird, weiss er noch nicht. «Ich kann nur sagen: Mein Vorgänger hatte knapp ein 30-Prozent-Pensum.» Aber klar: Er müsse sich neu organisieren, so der Geschäftsführer einer Handelsfirma.

Jetzt im Amt, will sich Knüsel schnell in die anstehenden Aufgaben einarbeiten. Prioritär geht es ihm um die Entwicklung des Dorfkerns. Zudem steht die Ortsplanungsrevision an. Weiter möchte der neue Gemeindepräsident dazu beitragen, dass die Entwicklung in den Ortsteilen weitergehen könne.

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