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Luzern

Die umstrittene Hundewiese am Churchill-Quai wird definitiv eingeführt

Der Stadtrat gibt grünes Licht für die zweite Hunde-Freilaufzone der Stadt Luzern. Neue Hecken und Zäune sollen Konflikte mit Parkbesuchern verhindern. Doch die Gegner sind weiterhin unzufrieden.
Vierbeiner auf der Freilaufwiese am Churchill Quai, wo vor zwei Jahren der Pilotversuch begonnen hat. (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 17. März 2017)

Raissa Bulinsky

Der Luzerner Stadtrat hat die definitive Einführung einer Hundefreilaufzone innerhalb der Grünanlage des Churchill-Quais beschlossen. Innerhalb dieser Zone dürfen Hunde ohne Leine herumtollen. Nach einem zweijährigen Pilotprojekt kam der Stadtrat zum Schluss, dass der Nutzungskonflikt zwischen Parkbesuchern und freilaufenden Hunden dank der Freilaufzone entschärft werden konnte.

Für die definitive Umsetzung sind jedoch noch einige Verbesserungsmassnahmen geplant. Es hat sich in der Testphase gezeigt, dass die Abgrenzung der Hundefreilaufzone durch eine Hecke nicht ausreicht. Die Hecke muss erweitert und durch einen zusätzlichen Zaun ergänzt werden. Ausserdem sollen Bodenmarkierungen angebracht werden, die auf eine sogenannte «Respektzone» aufmerksam machen. Dies betrifft den Bereich um den Fussweg zwischen Wiese und See, wo sich freilaufende Hunde und Parkbesucher begegnen. Durch den Erhalt der Leinenfreiheit in dieser Zone, soll den Hunden der Zugang zum Wasser weiterhin gewährleistet werden. Durch Sträucher und Sitzbänke soll aber verhindert werden, dass die Hunde mit zu hohem Tempo den Fussweg überqueren.

Parkgebühren gegen «Hundetouristen»

Das Projekt wurde am 14. Mai 2019 an einer öffentlichen Echoveranstaltung diskutiert. Auch Anwohner konnten ihre Meinungen äussern und ihre Erfahrungen teilen. Es wurde festgestellt, dass nicht allen Bedürfnissen gerecht werden kann. So hat sich die IG Churchill, ein Zusammenschluss unzufriedener Anwohner, gegen die Einführung einer Hundefreilaufzone ausgesprochen. Viele Anwohner fürchten sich vor den freilaufenden Hunden und bemängeln die Sicherheit von Parkbesuchern. Auch ärgern sich die Gegner über die «Hundetouristen». Gemeint sind Hundebesitzer, die von ausserhalb an den Churchill-Quai fahren, um dort ihre Hunde freizulassen. Diesem Problem begegnet der Stadtrat, indem er die Parkplätze beim Churchill-Quai neu gebührenpflichtig macht (1 Franken/Stunde). Bisher konnte man dort drei Stunden gratis parkieren.

Die IG Churchill ist jedoch mit den Verbesserungsmassnahmen nicht zufrieden. Diese würden nichts an der Situation ändern. Die verärgerten Anwohner fühlen sich von dem Entscheid ausgeschlossen und wollen ihn in naher Zukunft anfechten, wie eine Sprecherin mitteilte. Cornel Suter, Leiter der Stadtgärtnerei Luzern, bestätigt, dass der Entscheid des Stadtrats zwar definitiv ist, dass dieser jedoch von den Gegnern rechtlich angefochten werden kann.

Dritte Freilaufzone beim Wagner-Museum bleibt blockiert

Die Stadt Luzern stellt zudem zufrieden fest, dass es während der Pilotphase am Churchill-Quai zu keinen Regelverstössen oder ernsten Zwischenfällen kam. Hundefreilaufzonen seien wichtig, um den Vierbeinern freien Auslauf und Kontakt zu Artgenossen zu bieten. Dieses Ziel soll durch insgesamt drei Hundefreilaufzonen auf Stadtgebiet erreicht werden. Neben der bestehenden Freilaufzone Allmend und der neuen beim Churchill-Quai, ist ein weiteres Pilotprojekt am Tribschenhorn, unterhalb des Wagner-Museums, geplant. Da eine dafür notwendige Baubewilligung rechtlich angefochten wurde, muss aber auf den Entscheid des Kantonsgerichts gewartet werden.

Die «IG Hundewiese», die extra gegründet worden war, um sich für die Hundefreilaufzone Churchill-Quai einzusetzen, freut sich in einer Mitteilung über den Entscheid des Luzerner Stadtrats und bedankt sich bei allen Mitgliedern für die intensiven Bemühungen der letzten zweieinhalb Jahre. Auch der Einsatz der Stadtgärtnerei wird lobend erwähnt.

Allgemeine Informationen rund um Hunde in der Stadt Luzern: www.stadtluzern.ch

Link zur IG Hundewiese: www.hundewiese-luzern.ch

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