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Luzern

Die Luzerner Ständeratssitze dürften in FDP- und CVP-Hand bleiben

FDP-Ständerat Damian Müller gelang es, seinen Bisherigen-Bonus bei der Luzerner Bevölkerung voll auszuspielen. Die Chancen auf den zweiten noch freien Sitz sind für die CVP-Frau Andrea Gmür gut. Schwierig wird es eine Kandidatur sowohl der SVP wie auch der Linken haben.
Alexander von Däniken, Ressortleiter Kanton Luzern.

Alexander von Däniken

Es war ein symbolischer Akt des wiedergewählten FDP-Ständerats und der CVP-Kandidatin: Gemeinsam liefen Damian Müller und Andrea Gmür nach Bekanntgabe des Wahlresultats ins Luzerner Regierungsgebäude. Müller schaffte die Wiederwahl auf Anhieb, mit 308 Stimmen über dem absoluten Mehr. Gmür muss zwar in den zweiten Wahlgang, holte aber deutlich mehr Stimmen als ihr stärkster Konkurrent, Nationalratskollege Franz Grüter von der SVP. Anders als bei den Nationalratswahlen, wo die FDP einen Sitz einbüsste, zahlte sich die Zusammenarbeit von CVP und FDP bei den Ständeratswahlen aus.

Müllers Wiederwahl im ersten Wahlgang ist nicht nur aufgrund des Sitzverlusts der Luzerner FDP im Nationalrat bemerkenswert. Sondern auch, weil dies seit Helen Leumann – ebenfalls eine Liberale – im Jahr 2007 niemand mehr geschafft hat. Müller gelang es, seinen Bisherigen-Bonus bei der Luzerner Bevölkerung voll auszuspielen. Er war nicht nur auf Wahlplakaten und in Inseraten sehr präsent, sondern zeigte sich auch landauf, landab an Podien und Wahlveranstaltungen.

Andere Vorzeichen galten bei Andrea Gmür. Ihre CVP konnte die drei Nationalratssitze halten, gleichwohl lieferte sie sich mit SVP-Kandidat Franz Grüter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zumindest bis am Sonntag. Dass Gmür ihren auf der Landschaft viel bekannteren Nationalratskollegen um 16'503 Stimmen distanzieren konnte, war nicht absehbar.

Die Ausgangslage für Andrea Gmür ist gut: Sie wird wohl für die CVP den nach Konrad Grabers Abgang vakanten Sitz im zweiten Wahlgang verteidigen können. Die FDP wird sich hüten, ihre Unterstützung für Gmür aufzukünden. Und selbst wenn sich ein paar liberale Wähler auf Grüters Seite schlagen, dürfte dies sein Wählerpotenzial nicht substanziell vergrössern.

Ähnlich schwer wird es eine Kandidatur der Linken haben. Unabhängig davon, ob es sich um die Grüne Monique Frey oder SP-Kandidat David Roth handeln wird. Das Wählerpotenzial – gerade in ländlichen Gebieten – ist für linke Parteien zu klein. Das zeigt auch die Statistik des ersten Wahlgangs deutlich auf: Nur in der Stadt Luzern konnten sich Roth und Frey vor den bürgerlichen Kandidaten behaupten. So oder so wird es spannend sein, auf wen sich Grüne und SP einigen – auch wenn es nicht reicht. Wir erinnern uns an den letzten Frühling, als bei den Regierungsratswahlen die Kandidatin der Grünen den Vorzug erhielt.

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