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Luzern

«Tätigkeit ist administrativ und wiederholend» – Aldo Magno verlässt die Dienststelle Volksschulbildung bereits wieder

Er habe sein Bedürfnis nach Autonomie bei Entscheidungen unterschätzt, sagt Aldo Magno zu seinem Abgang nach nur wenigen Monaten. Die neue Aufgabe verlange unternehmerisches Denken und passe besser zu ihm als Person.
Aldo Magno orientiert sich beruflich neu. (Bild: Eveline Beerkircher (21. Juni 2012))

Fabienne Mühlemann

Am 1. Januar 2021 übernahm Aldo Magno, Leiter der Dienststelle Volksschulbildung (DVS), das Amt seines Vorgängers Charles Vincent. Dieser hatte die Dienststelle 34 Jahre lang geleitet. Wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte, wird Magno sein Amt per Ende September nach nur neun Monaten wieder abgeben. Auf Anfrage erklärt er, dass sein Abgang nichts mit Unstimmigkeiten im Team zu tun habe. «Ich fand mich zu Beginn schnell in den Dossiers zurecht und konnte auf die grosse Unterstützung des Teams zählen. Die Akzeptanz mir gegenüber war seitens aller Partner gross.»

Auch die Zusammenarbeit mit dem Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann sei kein Problem gewesen. «Wir pflegen seit nunmehr zwei Jahren einen guten und vertrauensvollen Austausch. Auch da gab es keinerlei Krisen und Probleme, die mich zum Abgang bewogen haben.»

Die Arbeit ist zu administrativ und monoton

Doch was hat den aus Baden stammenden 54-Jährigen dann zu diesem Schritt verleitet? «Die Volksschulbildung hat viele Gremien und Partner, was dazu führt, dass man in verschiedenen Settings als Dienststellenleiter oft dasselbe vertritt. Das macht die Tätigkeit etwas administrativ und wiederholend. Und das habe ich unterschätzt», erklärt Magno seine Beweggründe. Die Gymnasialbildung, welche er zuvor während acht Jahren geleitet hatte, sei diesbezüglich «schlanker und agiler aufgestellt» und die Prozesse dauerten weniger lang.

Weiter habe er auch sein Bedürfnis nach Autonomie bei Entscheidungen unterschätzt:

«Ich ging ursprünglich davon aus, dass die Arbeit diesbezüglich mehr bieten könne. Die Funktion des Leiters der DVS gibt mir jedoch nicht den Handlungsspielraum, den ich suche.»

Der ehemalige Rektor und Geschäftsführer von zwei privaten Mittelschulen in Graubünden und Schwyz schätze unternehmerische Herausforderungen, welche bei einer kantonalen Aufgabe «mit seinem gesetzlich verankerten Auftrag und der daraus resultierenden Stabilität» eher wenig gegeben seien. «Mich für zehn Jahre an diese Aufgabe zu binden, kann ich nicht bejahen. Und etwas mit nur Dreiviertel Einsatz zu machen, ist nicht mein Ding. Ich will mich voll und ganz einer Aufgabe verschreiben.»

Mitte Oktober tritt der Vater von vier Kindern, welcher mit seiner Familie in Weggis lebt, eine neue Stelle als Direktor der Juventus Schulen in Zürich an. Die Arbeit verlange unternehmerisches Denken und Handeln.

«Es sind Teilschulen mit Angeboten auf der Sekundarstufe I, Sekundarstufe II und Tertiärstufe – also sehr divers. Die Anforderungen der Stelle passen besser zu meiner dynamischen Person.»

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