Eine Machbarkeitsstudie sowie die neusten Erkenntnisse aus der Planung für den Durchgangsbahnhof zeigen gemäss des Luzerner Stadtrates, dass eine Umsetzung der 2017 angenommenen Initiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» nicht wie ursprünglich vorgesehen umsetzbar ist. Eine grüne Parkanlage, die Durchführung der Mäss und bis zu sechs Haltekanten für Reisecars liessen sich gemäss Studie nicht am gleichen Standort vereinbaren. Der Stadtrat bedauere, dass dies im Vorfeld der Volksabstimmung anders eingeschätzt wurde und die damals gemachten Aussagen nicht eingelöst werden könnten, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Die Vorbereitungsarbeiten zum nach der Abstimmung geplanten Projektwettbewerb hätten gezeigt, dass die Initiative nicht umgesetzt werden könne, wenn die Lozärner Määs, wie im Vorfeld der Abstimmung vom Stadtrat versprochen, in ihrer bisherigen Form beibehalten werde.
Deswegen hatte der Stadtrat den Projektwettbewerb sistiert und eine Machberkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese zeigt, dass es keine Lösung gibt, die die Akzeptanz aller Beteiligten geniesst. Für die Neugestaltung des Inselis wurden drei Varianten vorgeschlagen. Bei einer davon wird das Inseli als reine grüne Parkanlage gestaltet. Dabei könnte die Warenmesse weiterhin auf dem Inseli stattfinden, der Lunapark würde jedoch einen neuen Standort brauchen.
Eine andere Variante sieht einen Platz im südlichen Teil des Inselis vor, auf dem ein Teil der Bahnen und Anlagen aufgestellt werden könnten. Die dritte Variante sieht die Umgestaltung des gesamten Carparkplatzes in einen Multifunktionsplatz vor. Auch hierbei könnten weniger Anlagen als heute aufgestellt werden.
Haltekanten für Reisecars, um Besucher und Besucherinnen ein- und aussteigen zu lassen, bevor oder nachdem die Cars auf dem Parkplatz auf dem Areal Rösslimatte in Kriens parken, seien ebenfalls kaum machbar. Entweder müsste ein Teil des Inselis von der heutigen Grünzone in die Verkehrszone umgezont werden oder die Haltekanten auf dem Inseliquai realisiert werden, was zu grossen Auswirkungen auf andere Verkehrsteilnehmende führen würde.
Grüne Parkanlage ab 2027 – Abstimmung über Projektierungskredit noch im 2022 im Grossen Stadtrat
Der Stadtrat will auch im Hinblick auf die Realisierung des Durchgangsbahnhofs einen Projektwettbewerb für einen Park auf dem Inseli ausschreiben und gleichzeitig separate Lösungen für die Mäss und die Car-Haltekanten erarbeiten. Der Durchgangsbahnhof und die vorausgehenden Bauarbeiten ab 2030 würden das Stadtzentrum strak verändern, heisst es weiter.
Der Nutzungsdruck werde steigen, da mehr Leute im Umfeld des Bahnhofs unterwegs seien. Der Stadtrat will deshalb bereits bei Baubeginn des Durchgangsbahnhofs einen «grünen Freiraum» für die Bevölkerung zur Verfügung stellen. Der Stadtrat wird voraussichtlich im Juni 2022 einen Kredit für die Projektierung im Grossen Stadtrat beantragen. Die Umgestaltung des Inselis soll dann 2027 beginnen. (spe)
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