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Luzern

«Littau Dorf»: Schulkinder wünschen sich mehr Farbe und einen Brunnen

Zum geplanten Umbau des Schulhauses Littau Dorf möchten die Kinder Realistisches, aber auch Ausgefallenes.
Das Schulhaus Littau Dorf wird auch anhand der Ideen von Kindern gestaltet. (Bild: Pius Amrein, 14. März 2019)

Stefan Dähler

Für rund 40 Millionen Franken will der Luzerner Stadtrat das Schulhaus Littau Dorf bis 2025 um- und ausbauen. 580 Kinder sollen dort dereinst unterrichtet werden, heute sind es 420. Und sie alle konnten kurz vor den Schulferien ihre eigenen Wünsche zum Umbau äussern. Zu diesem Zweck fand ein grosser Workshop statt.

Was passiert nun mit den Ideen der Kinder? Sie würden, gemeinsam mit Inputs der Lehrpersonen, Quartiervertreter und Vereine von einer Kerngruppe «gebündelt», schreibt Teddy Henzi, Ressortleiter Infrastruktur bei der Volksschule Stadt Luzern, auf Anfrage. Die wichtigsten Anliegen würden im «Projektpflichtenheft» festgehalten, das Bestandteil der Wettbewerbsausschreibung ist. «Somit wird bei der Jurierung messbar, ob diese berücksichtigt wurden oder nicht», so Henzi.

Die Ausschreibung des Wettbewerbs ist im Spätherbst geplant. Teil der Kerngruppe sind neben Henzi Schulleiter Hanspeter Scheuber, ein Lehrer, ein Vertreter der städtischen Immobilienabteilung und Architektin Katharina Lenggenhager, die den Prozess als Externe begleitet. Sie hat die Vorschläge der Kinder dokumentiert und schreibt: «Es wurden sehr viele Ideen präsentiert. Und glücklicherweise lässt sich die eine oder andere erfüllen.»

Wasserspiele und «Lernwaben»

Die Renner seien Rutschbahnen, Wasserspiel-Möglichkeiten, Sofas, Kissen und Sitzsäcke gewesen. Weiter wünschten sich die Kinder sogenannte Lernwaben – das sind Rückzugsräume zum Arbeiten oder Ausruhen. Viele weitere Ideen würden einen näheren Bezug zur Natur schaffen, etwa ein Baumhaus, eine Sitzbank um einen Baum herum, mehr Bäume, Blumen, eine Feuerstelle, Wiese, Gras oder die Haltung eines Nagetiers. «Häufig wurden auch Anliegen genannt, die den Kindern Bewegung verschaffen», so Lenggenhager. Also etwa Trampolin, Wippe, Schaukel, Kletterwand oder weitere Sportgeräte und Anlagen. Weil es in den Workshops heiss war, seien auch oft Klimaanlagen und Ventilatoren genannt worden.

Welche Ideen sind realistisch? «Die Spiel-, Sitz- und Ruheecken sind ein wichtiges Anliegen und einfach umsetzbar», so Lenggenhager. «Ebenfalls können die bestehenden Bauten mit helleren, freundlicheren Farben aufgefrischt werden.» Dem Wunsch nach «Wasser im Aussenraum» könne sicher auch in einer geeigneten Form entsprochen werden. Denkbar sei etwa ein Trink- oder Spielbrunnen, wobei man Sicherheitsaspekte beachten müsse. So sollte das Wasser nicht tiefer als 20 Zentimeter und für kleine Kinder nicht zugänglich sein.

Auch bei anderen Schulen durften Kinder mitwirken

«Weniger realistisch sind Wünsche wie eine Rutschbahn vom Dach herunter, dem Ersatz des Treppenhauses durch Rutschbahnen oder eine Game-Zone», so Lenggenhager. Wohl auch nicht realisiert werden dürfte eine Shisha-Bar.

Die Stadt Luzern hat beim Schulhaus Littau Dorf erstmals die Kinder in einem derartigen Umfang mit einbezogen. Bei den Schulhäusern Staffeln und St. Karli habe es bereits eine Kinder-Mitwirkung gegeben, aber erst nach dem Projektwettbewerb beziehungsweise dem Planerwahlverfahren und nur für die Umgebungsgestaltung, so Teddy Henzi.

Was erhofft sich die Stadt davon? «Es ist wichtig bei den Nutzenden ihre Vorstellungen abzuholen. Das erhöht die Identifikation», schreibt Henzi. «Zudem sollen die Schulhäuser auf Treffpunkte sein und sich zum Quartier hin öffnen.» Weiter würden Kinder durch den Prozess lernen, ihre Meinung anderen gegenüberzustellen «und daraus Kompromisse zu erarbeiten, die von allen getragen werden».

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