An Ostern hat so manches Kind nach Schokohasen oder bunten Eiern gesucht. In diesem Fall ist das Herumstöbern ausdrücklich erwünscht. Wer seine Nase allerdings in Angelegenheiten steckt, die ihn nichts angehen, der «schnöiggt» oder «schnoiggt». Der «Schnöiggi» sei einer, dem es an innerer und äusserer Ordnung fehle, schreibt Hans Kurmann in seinem Buch «Luzerner Typen in der Mundart»; er beobachte seine Umgebung aufgeregt, beim Zeitunglesen husche sein Blick aufgeregt von Titel zu Titel. Auch wer in einem Buch umäschnöiggt, liest nur oberflächlich.
Laut Mundartwörterbuch Idiotikon stammt das Verb schnöigge vom Mittelhochdeutschen «snöuken» ab. Das Verb heisst heimlich herum tappen – besonders, um etwas Süsses zu ergattern. Daraus entstand auch das veraltete «schnobern», das so viel wie «schnuppern» hiess. Tiere und Menschen, die irgendwo herumschnüffeln, wurden mit diesem Verb beschrieben. Verwandte Verben sind «schnausen» (naschen) und «nausen» (herumwühlen).
Aus alledem folgt: Wer schnöiggt, ist eher vorwitzig als bösartig, eher ein neugieriges Kind als ein hinterlistiger Dieb.
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