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Stadt Luzern

Schulferien sollen elternfreundlicher werden

Der Stadtrat will das Betreuungsangebot in den Ferien verbessern. Zum Beispiel mit ganztägigen Kindercamps.
Ferienpass auf dem Schulhausplatz Säli. Solche Angebote soll es künftig noch mehr geben - nicht nur im Sommer, sondern auch im Frühling und Herbst. (Bild: Nadia Schärli)
Sportcamps, die von schweizweit tätigen Trägerschaften professionell durchgeführt werden, könnten künftig auch im Rahmen der Luzerner Kreativ- und Sportwochen stattfinden. (Bild: PD)
Ein Bild von der Ferienpass-Eröffnung 2019. In den Sommerferien bietet der Ferienpass bereits seit einigen Jahren Ganztagesbetreuung an. (Nadia Schärli)

Hugo Bischof

Die Kreativ- und Sportwochen der Stadt Luzern in den Frühlings- und Herbstferien erfreuen sich grosser Beliebtheit. Sie bieten Kindern von 5 bis 16 Jahren viele Möglichkeiten, Aktivitäten nachzugehen oder Vereinsluft zu schnuppern. Damit noch mehr Familien davon profitieren können, will der Stadtrat das Angebot künftig ausbauen. Das schreibt er in seiner Antwort auf ein Postulat von SP, Grünen und GLP.

«Ganztägig» bedeutet heute nur 9 bis 16 Uhr

Die meisten Angebote im Rahmen der Kreativ- und Sportwochen sind zeitlich eng beschränkt: Sie dauern von einer Stunde bis fünf Stunden täglich oder finden lediglich an einzelnen Tagen statt. In den vergangenen Osterferien gab es gemäss den Postulanten nur ein einziges Ganztagesangebot, «wobei ganztägig hier 9 bis 16 Uhr bedeutet». Somit würden Eltern, die beide berufstätig sind, «faktisch von der Nutzung der Kreativ- und Sportwochen ausgeschlossen, wenn sie die Betreuung in dieser Zeit nicht anderweitig organisieren können».

Es braucht auch Frühstück und Mittagessen

Der Stadtrat ist mit den Postulanten einig. «Um für einen Grossteil der Erziehungsberechtigten die Erwerbsarbeit während der Schulferien zu ermöglichen, müssten Betreuungsangebote von 7 bis 18 Uhr zur Verfügung stehen, inklusive Frühstück, Mittagessen und Zwischenmahlzeiten», hält er fest. In vielen Fällen sei es jedoch nicht möglich, im Rahmen der vorhandenen Strukturen Angebote mit diesem Zeitfenster aufzubauen: «Die meisten Aktivitäten lassen sich schlicht nicht 11 Stunden pro Tag ausführen.» Zudem: Vereine und Private, welche heute in den Kreativ- und Sportwochen aktiv sind, hätten gar nicht die Kapazitäten dazu.

Bei geeigneten Angeboten will der Stadtrat dennoch «baldmöglichst» einen Ausbau realisieren. So sollen einzelne Angebote der Kreativ- und Sportwoche künftig um eine Stunde verlängert werden (9 bis 17 Uhr anstatt 16 Uhr).

Ziel: Sportcamps von 7 bis 18 Uhr

Der Stadtrat geht noch einen Schritt weiter. Möglich wäre auch der Einkauf neuer Angebotsformate von schweizweit tätigen Organisationen, «die zeitlich besser mit der Arbeitszeit der Erziehungsberechtigten übereinstimmen».

Unter anderem könnten Sportangebote eines professionellen Anbieters, zum Beispiel Sportcamps, mit dem Zusatzmodul Morgen- und Abendbetreuung ins Programm aufgenommen werden. Diese Wochenangebote würden jeweils von 7 bis 18 Uhr zur Verfügung stehen. Für die zusätzlichen Kosten könnten Mittel aus der Stiftung «Unterstützung von Ferienaktivitäten und Lagern der Volksschule Stadt Luzern» beantragt werden, so der Stadtrat.

Als weitere Massnahme soll die Ferienbetreuung der städtischen Schülerhorte ihr Platzangebot weiter ausbauen und die Betreuungsorte dezentralisieren: «Dies kann die Wege zwischen Betreuungsangeboten und dem Angebot der Kreativ- und Sportwochen verkürzen.» Aktuell bietet die Volksschule während der Schulferien täglich 80 Betreuungsplätze.

Ferienpass hat bereits Erfahrung mit Kindercamps

Bereits etwas weiter in Sachen Ganztagesbetreuung ist der Ferienpass in den Sommerferien. Dort können Eltern ihre Kinder auf Wunsch den ganzen Tag im Ferienpasszentrum betreuen lassen. Zudem gab es in den letzten zwei Jahren bereits Angebote von Sommer-Sportcamps, die von schweizweit tätigen Trägerschaften auf professioneller Basis durchgeführt wurden. Allerdings ist der Ferienpass, an dem sich 17 Gemeinden beteiligen, nicht vergleichbar mit den rein städtischen Sport- und Kreativwochen. «Die Zielsetzungen der beiden Angebote unterscheiden sich deutlich», sagt Martin Merki (FDP), Sozial- und Sicherheitsdirektor der Stadt Luzern. «Der Aufwand für den Ferienpass ist viel grösser, personalintensiver und das Angebot anders strukturiert. Beide Angebote sind sehr wertvoll und werden gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeiten geschätzt.»

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