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Luzern

Määs soll weg vom Inseli: Stadtrat begeht doppelten Wortbruch

Entgegen der Versprechungen im Vorfeld der Inseli-Abstimmung 2017 will der Luzerner Stadtrat die Määs an einen neuen Standort verbannen.

Die Luzerner Herbstmesse (Määs) soll ihren bisherigen Platz neben dem Luzerner Bahnhof räumen. Die geplante Umgestaltung des Inseli-Parks sei mit einem Chilbibetrieb nicht kompatibel, sagt der Stadtrat.

Die Begrünung des Inselis und die Aufhebung der dortigen Carparkplätze war das Kernanliegen der Inseli-Initiative, welche 2017 angenommen wurde. Schon damals ging bei den Gegnern die Angst um, die Määs könnte durch die Initiative gefährdet sein. Der Stadtrat wiegelte ab: «Wir haben uns von Anfang an immer klar zur Määs auf dem Inseli bekannt», sagte Stadtrat Adrian Borgula damals in unserer Zeitung. Auch die Bedenken aus Wirtschaftskreisen wegen der Carparkplätze wischte der Stadtrat vom Tisch: Kein Problem – es werde weiterhin Anhalteplätze geben, wo Reisegruppen zum Beispiel aufs Schiff umsteigen können. Doch nun können auch diese Anhalteplätze gemäss Stadtrat am Inseli nicht realisiert werden.

Der Stadtrat verweist auf eine Studie, die zeigt, dass es nicht möglich sei, Määs, Anhalteplätze und die Anliegen der Initiative zu vereinen. Tatsächlich ist es aber bloss eine Frage der Prioritäten: Wären Määs und Anhalteplätze als Vorgabe gesetzt, könnte man die Umgestaltung des Inselis entsprechend anpassen. Die Initiative ist diesbezüglich sehr offen: Sie forderte lediglich die Aufhebung der Parkplätze und die Vergrösserung der Grünfläche. Auch die Initianten (Juso) stellten die Määs nie in Frage. Umsomehr befremdet das Vorgehen des Stadtrats. Er hat sein Wort in zwei der wichtigsten Abstimmungs-Argumente gebrochen.

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