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Luzern

Malters: Verwaltet wird ab jetzt im Neubau in der Weihermatte

Seit Montag arbeitet die Malterser Verwaltung in der neuen Zentrumsüberbauung. Noch ist nicht alles an seinem Platz, doch der ordentliche Betrieb funktioniert. Erste Kunden kamen auch aus reinem «Gwunder».
Gemeindeschreiber Reto Wermelinger (links) und Gemeindeammann Marcel Lotter im neuen Gebäude. (Bild: Pius Amrein (Malters, 16. Juli 2018))

Sandra Monika Ziegler

Bisher waren die Abteilungen der Verwaltung von Malters auf fünf Standorte verteilt. Seit Montag wird zentral verwaltet. «Die ‹Züglete› ist ein grosser Schritt. Unsere Mitarbeitenden haben letzte Woche einen enormen Einsatz geleistet und waren sehr flexibel», sagt Gemeindepräsidentin Sibylle Boos-Braun (FDP) zum Umzug in die Überbauung Weihermatte beim Bahnhof. Dort hat sich die Gemeindeverwaltung im Stockwerkeigentum eingekauft.

Der Hauptdank, so die Gemeindepräsidentin, gelte aber den Stimmberechtigten, die vor zwei Jahren dem Kredit über 10,3 Millionen Franken zugestimmt haben. Der geplante Umzug erntete damals nicht nur Lob, sondern auch Kritik wegen der hohen Kreditsumme. Doch das war am Montag kein Thema. Zu gross war die Freude der Angestellten, wie auch der ersten Kunden.

Erste Kundin ist eine Neuzuzügerin

«Das ist enorm schön hier und so geräumig», schwärmt einer der ersten Besucher. Den Schalterdienst brauche er nicht, er sei hier aus lauter «Gwunder». Die erste Person, die den Schalterdienst in Anspruch nahm, sei eine Frau gewesen, die sich frisch in Malters angemeldet habe, erzählt Sachbearbeiterin Livia Bucheli. In Malters herrsche ein reger Wechsel. Pro Jahr seien es insgesamt 850 An- und Abmeldungen, so Bucheli und fügt an: «Täglich kommt deswegen mehrere Personen an den Schalter. Doch am Schluss überwiegen die Anmeldungen. Aktuell haben wir jetzt 7294 Einwohnerinnen und Einwohner in Malters.»

Sitzungszimmer nach Weilern benannt

Für den Innenausbau des Verwaltungsstockwerkes war Architekt Daniel Schumacher von den Luzerner Tripol Architekten verantwortlich. Das Hauptthema sei, den langen Gang mit links und rechts Türen nicht als Spitalkorridor erscheinen zu lassen, so Schumacher. Der Architekt ist zufrieden: «Mit natürlichem und künstlichem Licht, grossen Fenstern und diversen Sitzgelegenheiten ist uns das gelungen. Es ist eine einladende attraktive Korridorfläche geworden.» Trotz hochwertiger Materialien sei es kein «Protzbau», sondern wirke zeitlos und einladend, so Schumacher weiter.

Die Freude ist auch bei Gemeindeammann Marcel Lotter (CVP) gross, der die Federführung beim Umzug hatte. Die Büros, so Lotter, seien schnell gezügelt gewesen. Am meisten Arbeit habe das Archiv gemacht: «Alleine dafür wurden 1200 Kisten gepackt. Diese mussten gleich wieder ausgepackt und das Material eingeräumt werden, denn wir hatten dafür gar keinen Lagerplatz.» Noch sei nicht alles an seinem Platz und noch nicht alles geliefert, sagt Lotter, doch für den ordentlichen Betrieb ist die Verwaltung gerüstet.

Die Sitzungszimmer tragen die Namen Malters, Blatten, Ettisbühl und Enningen. Alles Namen von Weilern in Malters. Neu im Verwaltungsgebäude sind jetzt auch das Sozialamt, die Schulleitungen der Volks- und Musikschule und anfangs August zieht das Betreibungsamt in die Weihermatte. Dann seien alle unter einem Dach, so Lotter. Der Gemeindeammann sieht darin einen weiteren Vorteil: «Die Kommunikationswege sind so direkter und einfacher, das steigert auch die Effizienz.»

Anfang Jahr hat Marcel Lotter die gewünschte Zwischennutzung des alten Gemeindehauses an der Bahnhofstrasse näher umschrieben (Ausgabe vom 27. Januar): Der Gemeinderat bevorzugt eine Zwischennutzung während etwa fünf Jahren. Investieren will die Gemeinde Malters aber nichts in das alte Gebäude.

Dem alten Gemeindehaus droht der Abriss

Die Vermietung sei von Interesse, wenn die meisten Räume vermietet und eine fixe Mietdauer abgeschlossen werden können, so Lotter. Mit dem Mietertrag will die Gemeinde den Abriss finanzieren, dessen Kosten auf gegen 100000 Franken geschätzt werden. Das scheint bisher nicht geklappt zu haben. Marcel Lotter: «Bis jetzt haben sich sehr wenige Interessenten gemeldet. Bis im Herbst wollen wir Gewissheit, ob die Zwischennutzung zu Stande kommt. Falls dies nicht gelingt, steht ein Abriss und die Nutzung des Grundstücks als Grünfläche oder als temporärer Parkplatz zur Diskussion im Gemeinderat.»

Hinweis
Offizielle Eröffnung und Tage der offenen Tür am 24. August ab 16 Uhr und 25. August ab 10 Uhr.

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