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Luzern

Velostation im Luzerner Posttunnel bereits zu 50 Prozent ausgelastet

Trotz umständlicher Schieberinne auf der Treppe ist die neue Velostation bei der Bahnhofunterführung in Luzern beliebt. Das Volk kann am 20. Oktober entscheiden, ob es den Zugang zu den Abstellplätzen erleichtern will.
(Bild: Pius Amrein, Luzern, 11. September 2019)
(Bild: Nadia Schärli, Luzern, 1. Juli 2019)

Beatrice Vogel

Beatrice Vogel

Beatrice Vogel

Schon bald wird es wieder kostenpflichtige Veloparkplätze am Bahnhof Luzern geben, die sich reservieren lassen. Wegen der Grösse dieser Stationen entfällt allerdings ein Teil der bestehenden Plätze. Wer dann keinen Gratis-Abstellplatz mehr vor dem Bahnhof findet, kann sein Glück bei der Unterführung versuchen: Denn seit rund zwei Monaten gibt es im ehemaligen Posttunnel 420 Velo-Abstellplätze. Wer in letzter Zeit einen Blick in diesen Velotunnel geworfen hat, konnte feststellen, dass er schon rege benutzt wird. Vor allem im vorderen Bereich (Seite Habsbugerstrasse/Zentralstrasse) sind die Veloständer tagsüber jeweils voll:

Und dies, obwohl der Zugang wegen der provisorischen Schieberinne auf der Treppe relativ mühsam ist:

«Die neue Velostation im Posttunnel ist nach eigenen Beobachtungen zu zirka 50 Prozent ausgelastet», sagt Roland Koch, Bereichsleiter Mobilität bei der Stadt Luzern, auf Anfrage. Rückmeldungen zur Station aus der Bevölkerung gab es laut Koch bisher keine, «was wir als gutes Zeichen werten».

Velorampe soll langfristig bestehen bleiben

Die Velostation soll bis 2024 vergrössert werden, auf rund 820 Abstellplätze. Das Parlament hat den Sonderkredit von 1,3 Millionen Franken für die Planung bereits gesprochen, allerdings hat die SVP das Referendum ergriffen. Zu teuer, findet die Partei: Die Baukosten werden auf 7,5 Millionen Franken geschätzt. So wird das Volk am 20. Oktober über den Planungskredit befinden.

Die vergrösserte Velostation soll von der Habsburgerstrasse her eine Zufahrtsrampe erhalten. Dadurch entfällt das Hinunter- und Hinaufschieben des Velos über die Schieberinne auf der Treppe.

Nach dem Bau des Durchgangsbahnhofs – welcher der Velostation den Garaus machen wird – soll die Velorampe als barrierefreier Zugang zur Personenunterführung genutzt werden.

Lehnt das Volk den Projektierungskredit und somit den Ausbau der Velostation ab, bleibt es bei den 420 Abstellplätzen und der Schieberinne. Da die Velostation nach nur zwei Monaten bereits zur Hälfte ausgelastet ist, stellt sich die Frage, was dort nach einem Volks-Nein passieren würde. Bekanntlich nimmt der Veloverkehr zu, gute Parkplätze am Bahnhof sind begehrt.

Was ist, wenn man eines Tages sein Velo dort hinunter schiebt und dann feststellt, dass alle Plätze besetzt sind? Besteht dann nicht die Gefahr, dass einige Velofahrer ihre Gefährte in der Fussgängerunterführung stehen lassen, um ihren Zug nicht zu verpassen? «Ein Engpass in der Velostation im ehemaligen Posttunnel zeichnet sich im Moment nicht ab», sagt Roland Koch dazu. Sollte dies eintreffen, würde man auf die bestehende Velostation bei der Uni verweisen.

Zunahme «im Streubereich»

Die durch die Caritas betreute Velostation bei der Uni kann seit Anfang Juli ebenfalls gratis genutzt werden. Diese hatte in der Vergangenheit mit einer eher tiefen Auslastung zu kämpfen – sie betrug gerade einmal 40 Prozent, obwohl die Station seit Jahren besteht. Zu den Auswirkungen der kostenlosen Nutzung respektive zu Veränderungen bei der Belegung könne er wegen der noch kurzen Dauer keine gesicherten Aussagen machen, so Roland Koch.

Die Betreiber der Velostation haben derweil noch keine grossen Veränderungen bemerkt, sagt Urs Odermatt, Sprecher der Caritas. «Es gab eine leichte Zunahme, die aber im Streubereich liegt.» Grund dafür dürfte die gleichzeitige Eröffnung der Abstellplätze im Posttunnel gewesen sein, meint er. «Zudem ist es noch wenig bekannt, dass die Velostation nun gratis ist. Dies wurde seither noch nicht breiter beworben.» Die Velostation wird vorläufig kostenlos bleiben. Erst wenn die Planung der neuen Station an der Bahnhofstrasse abgeschlossen ist, wird das Tarifsystem durch die Stadt überprüft.

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