notifications
Luzern

Winikoner Musikanten entsteigen in Blau-Schwarz dem Nebel

Neu eingekleidet marschiert die Brass Band Feldmusik Winikon in die Zukunft. Ihre Gründer lernten das Musizieren in der Küche.
Die Brass Band Feldmusik Winikon spielt zum ersten Mal in ihrer neuen Uniform. (Bild: Roger Grütter, Triengen, 20. Oktober 2019)

Hannes Bucher

Spektakulär haben die Musikantinnen und Musikanten der Brass Band Feldmusik Winikon ihren ersten Auftritt in der neuen Uniform am frühen Sonntagnachmittag in Szene gesetzt: Trommelwirbel und Fanfarenklänge ertönen, der Vorhang auf der Bühne der Mehrzweckhalle öffnet sich und aus den künstlichen Nebelschwaden entsteigen in frischem, blauem Jackett und mit schwarzer Hose die 28 Musikantinnen und Musikanten. Der Auftritt glückt rundum – der Applaus der rund 300 Anwesenden, die eben das Bankettessen genossen haben, ist selbstredend.

Da ist der folgende Triumphmarsch gerade richtig am Platz. Auch die weiteren musikalischen Einlagen unter der Leitung des agilen Dirigenten Roger Hasler im offiziellen Festakt zeigen: Die adrett eingekleideten Musikantinnen und Musikanten sind nicht nur vom Aussehen her, sondern gerade auch musikalisch überzeugend auf der Höhe. Der Mix zwischen Eingängigem und Frechem, einschliesslich Polo-Hofer-Medley zum Schluss, ist packend.

Geschichte mit Happy End

Jean Baptiste Francois von der Schuler Manufaktur 6418 stellt die neue Bekleidung im Detail vor. Der Priester Joseph Kalariparampil weiht in der Folge die neue Uniform ein. «Seid stolz und glücklich, pflegt das Miteinander und die klangvolle Musik», sagt Kalariparampil, der mit seinem frischen Schalk und Witz das Seinige zur fröhlichen Stimmung beiträgt. «Eine Geschichte mit Happy End» sei mit der Neuuniformierung eben fertig geschrieben worden, sagt OK-Präsident Franz Ehrler.

Er freut sich besonders über die überaus aktive Beteiligung der Winikoner, gerade auch der Vereine, der Schule und dankt für die Grosszügigkeit der Sponsoren. «Ich wusste, ich kann auf euch alle zählen, deshalb habe ich das Amt angenommen», sagt der frühere Gemeindepräsident. In der Tat: Die drei Festtage haben sich die Winikoner offensichtlich in die Agenda geschrieben: Entsprechend war die Teilnahme am Freitagabend und gerade auch am samstäglichen Unterhaltungsabend. Den Sonntag bezeichnet der OK-Präsident gar als «den schönsten Tag im Jahre 2019».

Die Freude über die neue Uniform ist auch dem Vereinspräsidenten Othmar Frei ins Gesicht geschrieben. Der aktive Musikant bekleidet dieses Amt seit 2012. Er gedenkt, jetzt «etwas kürzer zu treten». «Die Jungen sind mit viel Drive dabei», sagt Frei. «Darum sollen sie jetzt auch vermehrt zum Zuge kommen.» Allenfalls sei in absehbarer Zeit dann auch mal das Vereinsbanner zu erneuern, meint Othmar Frei.

Fester Bestandteil des Dorflebens

91-jährig ist der Verein inzwischen. Der eigentliche Beginn war nochmals zwei Jahre früher; 1926 war es, als sieben junge Burschen, die ein Blasinstrument erlernen wollten, sich zusammen taten. Sie fanden in Adolf Lütolf einen Blasmusikfachmann, der sie unterrichtete – anfänglich bei sich zu Hause in der Küche.

1928 wurde dann die Feldmusik Winikon als Verein gegründet. Heute zählt das Korps 28 Mitglieder. Darunter eben auch viele Junge. Mit dem Jahreskonzert im Januar, der Mitorganisation der Dorfkilbi, der Umrahmung von Gemeinde- und Pfarreianlässen ist die Brass Band Feldmusik fester Bestandteil des Dorflebens im Ortsteil Winikon.

Kommentare (0)