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Nidwalden

Das Stanserhorn geht in den Winterschlaf

Die Saison der Stanserhorn-Bahn und des Drehrestaurants ist vorbei. Doch vor der Winterpause gibt es auf dem Berg noch allerhand zu tun.
Bild: Pius Amrein, Stanserhorn, 19. November 2019
Gastgeber Rolf Kälin deckt die geputzte Ausgabetheke im Selbstbedienunsbereich des Restaurants ab. (Bild: Pius Amrein, Stanserhorn, 19. November 2019)

Sandra Peter

Sandra Peter

Die Saison auf dem Stanserhorn endete am Sonntag. Damit es im Frühling nicht zu einem bösen Erwachen kommt, sind zahlreiche Arbeiten zum «Einwintern» des Drehrestaurants Rondorama notwendig. Bei der Mittelstation Kälti, wo die Gäste jeweils von der Standseilbahn in die Cabrio-Bahn umsteigen, stehen Harrassen mit Leergut. Die Fahrt aufs Stanserhorn führt durch die dicke Nebeldecke. Knapp über der Nebelgrenze liegt Schnee auf der Terrasse.

Im Restaurant Rondorama läuft im Untergeschoss die Waschmaschine, Mitarbeitende putzen den Boden blitzblank. In der Küche und dem Selbstbedienungsbereich sind bereits alle Tassen, Teller und Küchengeräte weggeräumt und die verbleibenden Theken und Kästen in Abdeckplanen gehüllt.

In den Gasträumen sind die Stühle und Tische zusammengestellt, die Regale und Kühlschränke leer. «Alle restlichen Lebensmittel und Getränke sind wieder im Tal, die können wir zurückgeben. Das Lager ist komplett leer. Einzig Spirituosen behalten wir, die laufen nicht ab», erklärt der Restaurantleiter Rolf Kälin.

Technischer Dienst fährt einmal im Monat hoch

Am Dienstag nach Saisonende waren noch 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Restaurants und der Technik im Einsatz. Die Aufräumarbeiten dauern jeweils rund drei bis vier Tage. «Am ersten Tag hat man den Eindruck, hier ist alles überstellt», beschreibt der 47-Jährige aus Wirzweli den Start der Arbeiten. Bis die Dinge wieder weggeräumt seien, dauere es aber nicht lange. «Das funktioniert wie bei einem Puzzle und unsere Mitarbeiter sind ein eingespieltes Team».

Zum Einwintern werden alle Leitungen, auch die der WCs und der kleinen Kläranlage entleert und das Wasser abgestellt. «Würde Wasser darin gefrieren, würde es die Leitungen sprengen», erklärt Kälin. Diese Arbeiten übernimmt eine externe Firma. Die Heizung im Restaurant Rondorama läuft im Winter weiter, aber sehr niedrig eingestellt. «Nur so, dass nichts einfriert». Die technischen Installationen und Geräte werden bei Saisonende durchgecheckt, etwa Kühlschränke und Dichtungen. Die Solarpanels auf dem Dach produzieren auch im Winter Strom. Er wird ins Netz des EW Nidwalden eingespeist.

Im Bucher und Durrer Saal sind zwei Mitarbeiter dabei, den Teppich abzudecken, damit er vor Nässe und Dreck geschützt ist. Denn das Sääli wird im Winter als Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter des technischen Dienstes genutzt, die mindestens einmal pro Monat hochfahren. «Sie fräsen dann etwa Schnee, damit man zur Terrasse und dem Restaurant kommt. Bei zwei Metern Schnee fände man sonst das Geländer im Frühling gar nicht mehr», erklärt der Gastgeber.

11'000 Tortenstücke haben die Gäste genossen

Für ihn stehen Ende Saison letzte Abrechnungen und Abschluss-Gespräche mit den Mitarbeitern oder Einstellungsgespräche für das nächste Jahr an.

Kälin ist seit 2017 Leiter der Gastronomie auf dem Stanserhorn. Mit der vergangenen Saison ist er zufrieden: «Sie liegt im Rahmen des Fünfjahresdurchschnittes». Rund 54'600 Tassen Kaffee und 11'000 Stück Torte haben die Gäste diesen Sommer konsumiert. Das Küchenteam hat etwa 700 Kilogramm Pommes frites und 14'000 Portionen Älplermagronen zubereitet.

Der Gastgeber freut sich nun auf den Mitarbeiterausflug und seine Ferien. Dann folgt bereits die Planung für nächste Saison, etwa die Zusammenstellung der Gruppen-Menus. Zudem macht sich die Stanserhorn-Bahn Gedanken, wie sich das Restaurant langfristig entwickeln soll. «Mit der bestehenden Küche können wir 500 bis 800 Besucher in Selbstbedienung pro Tag bewirten», sagt Kälin. «Beim à-la-carte-Service an den Donnerstagabenden stossen wir infrastrukturmässig aber schon bei etwa 80 Gästen an eine Grenze. Dieser wird allerdings immer beliebter».

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