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Nidwalden

Die Klewen-Muigge bekommen schon wieder aufs Dach

Der Tod einer Muiggen-Familie auf der Klewenalp sorgte schweizweit für Aufsehen. Wegen dieses Vorfalles entsteht nun eine neue touristische Attraktion.
Nach dem Abschuss müssen die Muigge auf der Klewenalp als Chilbiattraktion herhalten. (Illustration: Tobit)

Ohrengrübel

Eine ganze Tierfamilie wurde letzten Herbst im Kanton Nid dem Wald ausgelöscht. Vier Muigge mit ihren Eltern und dem Grossvater. Das Gehege sei zu klein und entspreche nicht dem heutigen Tierschutz. Und für ein genug grosses Gehege fehle der Platz. Darum sei ihnen nichts anderes übrig geblieben, heisst es bei der Klewenbahn. Der Aufschrei war gross. «Abscheulich», «Entsetzen», «tiefste Empörung», «unbeschreiblich», «gefühllos», «beschämend», waren Begriffe, die in den Leserbriefspalten auftauchten. Der Imageschaden für die Klewenbahn immens. Von nun an wurde der Berg boykottiert. Keine Schlangen mehr an der Talstation, leere Kabinen, gähnende Leere im Bergrestaurant. Das Unternehmen stand kurz vor dem Konkurs. Klewen ohne Muigge – unvorstellbar.

Berüchtigtes PR-Talent im Einsatz

In einer eiligst anberaumten Krisensitzung heckten die Bahnen ein neues Businesskonzept aus. Offiziell wurde dies zwar noch nicht kommuniziert, doch dem Ohrengrübel liegen die brisanten Dokumente vor. Und die Verantwortlichen machen ihrem berühmt-berüchtigten PR-Talent weiterhin alle Ehre: Ab diesem Sommer sollen nämlich als neuste Attraktion Chilbistände auf der Klewenalp die kleinen und grossen Kinder in ihren Bann ziehen. Damit die Besucher statt dem Beobachten lebendiger Muigge doch noch etwas zu tun haben, sozusagen. Mit Plastikhämmern können sie auf Muigge einschlagen, was das Zeug hält. Und was besonders praktisch ist: Zu jeder Sommer-Saisonkarte gibt’s noch ein Gläschen Muiggefett gegen wunde Wanderfüsse.

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