Irene Infanger
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«Ich bin gespannt, wie ich nachher aussehen werde», meint Valentin Pfister und setzt sich auf den von Sandy Stiz zugewiesenen Stuhl. Die Visagistin beginnt, das erste männliche Model des Tages für das Fotoshooting des Bauernkalenders vorzubereiten. Da etwas Abdeckmittel gegen den Sonnenbrand auf der Stirn, hier etwas Lipgloss, damit die Lippen nicht trocken aussehen.
«Hätte ich meine Augenbrauen zupfen müssen?», fragt Valentin plötzlich. Doch jetzt ist es zu spät. «Wenn ich dir jetzt die Brauen zupfe, bist du nachher ganz rot», meint die Nidwaldner Visagistin. Am Ende scheint es ein Detail, viel wichtiger ist noch die Frage, welche Frisur es sein soll, ob die Locken bleiben dürfen oder doch lieber durch Gel gefügig gemacht werden sollen. Die Meinung der anwesenden Frauen, insbesondere von Coiffeuse Jasmin Müller, ist klar: so sein lassen.
Für jedes Modell ein ganz besonderes Sujet
Während der Schwyzer noch in der Maske weilt, kommt Sarah Lei bereits von ihrem Fotoshooting zurück. Die Sankt Gallerin war die Erste an diesem wunderschönen Morgen, die für den Schweizer Bauernkalender 2021 fotografiert wurde. Und sie strahlt, ist sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis.
«Ein Monat ist gesetzt», sagt auch eine glückliche Daniela Mayer von der Calendaria AG, jener Firma, die seit mehreren Jahren den Bauernkalender produziert. «Sie hat das super gemacht, einfach ein Naturtalent», freut sich die Projektverantwortliche. Ein perfekter Start also ins dreitätige Fotoshooting auf dem Ennerberg in Buochs. Verantwortlich für die Planung und Umsetzung der Fotosession ist die Nidwaldner Unternehmung Syn – die Stanser Agentur für Gestaltung und Kommunikation. Für Co-Geschäftsführer Ivan Zumbühl ein besonderer Auftrag:
«Wir setzen viele Porträtaufträge
in unserer Agentur um,
aber gleich 24 Stück über mehrere Tage, das ist schon sehr speziell.»
Schliesslich musste die Agentur für jede der zwölf Frauen und jeden der zwölf Männer vorgängig Sujets erarbeiten, um die Models in Szene zu setzen. «Für die Shootings suchten wir deshalb nach einem Hof, auf dem wir sämtliche Sujets umsetzen können», erklärt Zumbühl. Fündig wurden sie letztlich bei zweien, einem Hof in Ruswil, wo nächste Woche Aufnahmen stattfinden werden, und jenem von Sepp Barmettler in Buochs.
Einige «Spinnhubbele» sind geblieben
Und so herrschte an diesem sonnigen Pfingstmontag bereits in den frühen Morgenstunden reger Betrieb auf dem Ennerberg. Sepp Barmettler zeigte sich fasziniert und erstaunt zugleich, wie viel Arbeit für ein – jedoch am Ende perfektes – Bild nötig ist. Für jedes Fotomodell waren zwei Stunden für die Maske und nochmals eineinhalb Stunden für die Aufnahmen reserviert. Barmettler selbst war im Voraus gefordert. «Vergangene Woche habe ich den Hof hergerichtet, ein wenig aufgeräumt und geputzt», erklärt der Buochser Landwirt mit einem Lachen. Einige «Spinnhubbele» habe er der Authentizität wegen dann doch gelassen.
Auch während der Fotosession ist er stets zur Stelle, gibt Ratschläge und hilft, wenn etwas benötigt wird. Schon zieht er von dannen, um Ivan Zumbühl unter die Arme zu greifen und die beiseitegestellten Milchkannen hervorzuholen. Diese werden benötigt, um den muskulösen Valentin von dessen bester Seite zu präsentieren.
Beim zweiten Casting hat es schliesslich geklappt
Für Sarah Lei hingegen ist die Arbeit bereits erledigt. «Ich bin zufrieden mit den Aufnahmen, sie gefallen mir sehr», sagt sie, nachdem sie sie gemeinsam mit Fotograf Silvan Bucher angeschaut hat. Schon lange wollte sie einmal im Bauernkalender erscheinen, beim ersten Casting vor ein paar Jahren hat es nicht geklappt, dafür heuer. Und wie: «Ruhig, fröhlich, entspannt, sie hat immer wie gewünscht die Position gehalten», freut sich Daniela Mayer über den Auftakt mit Sarah Lei. Und auch Fotograf Silvan Bucher sagt:
«Sie war sehr relaxt
und hat toll mitgemacht.
Ich bin sehr dankbar,
dass wir so gut gestartet sind.»
Der erfahrene Fotograf betont, dass die Aufnahmen keine leichte Aufgabe seien. «Die Herausforderung besteht darin, Bilder zu machen, die anreizend, aber keineswegs billig oder plump wirken», so der Co-Geschäftsführer der Agentur Syn.
Letzten Endes soll der Kalender ja auch rege verkauft werden. Einige tausend Stück sind es jedes Jahr. Und rund 100 Leute waren es, die sich heuer gemeldet haben, um im Bauernkalender präsentiert zu werden. Am Ende blieben 24 übrig – alles Personen, die einen Bezug zur Landwirtschaft haben. Bei den Teilnehmenden handle es sich um aufgestellte, moderne und vielseitig gebildete junge Leute, wie Daniela Mayer erklärt. Und sie ergänzt: «Gemein haben sie, dass sie keine Hemmungen haben, anzupacken, und sich wohlfühlen auf einem Hof. Das spürt man bei solchen Shootings.» Wohl fühlt sich Valentin Pfister offenbar tatsächlich. «Du machst das super, Valentin», bekräftigt Daniela Mayer.
Bald schon sind die Bilder des zweiten Models im Kasten. Es scheint: Auch er ist ein Naturtalent. Und während noch die letzten Bilder geschossen werden, trudelt bereits das nächste Model ein.
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