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Nidwalden

«Marielou» macht dem Stanser Weihnachtsmarkt einen Strich durch die Rechnung

Wegen des heftigen Windes musste der 27. Stanser Wiänachtsmärcht am Sonntag aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. In Engelberg und Giswil waren zwei Strassen für kurze Zeit blockiert.
OK-Chef Daniel Flühler am Sonntag inmitten abgebauter Marktstände. (Bild: Franziska Herger (Stans, 9. Dezember 2018))

Franziska Herger und Andrée Getzmann

Der Wintersturm «Marielou» wurde am Sonntag dem Stanser Wiänachtsmärcht zum Verhängnis. Kurz vor neun Uhr morgens entschied das Organisationskomitee, den Markt abzubrechen – erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Weihnachtsmarktes, der dieses Jahr bereits in der 27. Auflage stattfand. Damit wurde nichts aus dem zweiten Markttag mit Brass Band, lebendigen Krippenfiguren und Ponyreiten. «Klar sind wir enttäuscht, aber die Sicherheit geht vor», sagte OK-Chef Daniel Flühler gegenüber unserer Zeitung.

Schon in der Nacht auf Sonntag habe der Wind einige Marktstände umgeworfen, die man aber am frühen Morgen wieder aufgestellt habe. Der Entscheid zum Abbruch sei dann gefallen, als der Wind erneut so stark wurde, dass Stände umkippten, so Flühler. «Wenn Metallstangen herumfliegen und Zelte umfallen, ist das zu gefährlich. Wir sind froh, dass nichts passiert ist und niemand verletzt wurde.»

Marktfahrer kamen mit einem blauen Auge davon

Noch bestärkt worden sei man in dem Entscheid zum Abbruch durch den Wetterbericht, der für Sonntagnachmittag nochmals eine Wetterverschlechterung ankündigte, so Flühler. Am Samstag noch bot sich den mehreren Tausend Besuchern am Wiänachtsmärcht ein ganz anderes Bild. An 130 dekorierten Ständen wurde von Kerzen über Karten zu Krippenfiguren und Kinderkleidern alles geboten, was unter dem Christbaum noch fehlen könnte. Gross und Klein freuten sich an der vorweihnachtlichen Stimmung samt Glühweinduft und Drehorgelmusik. Eine kleine Menschentraube hatte sich um den Stand des Holzbildhauers Reto Odermatt aus Flüeli-Ranft gebildet. Jeder wollte die quirligen Gesichter, die der gebürtige Stanser in einfache Holzscheite schnitzt, näher anschauen. Der Wetterbericht für den morgigen Tag mache schon «etwas Bammel», sagte Odermatt. «Aber Holz alängä.»

Genützt hat es leider nichts. Die Marktfahrer hätten positiv auf den Abbruch reagiert, sagt Daniel Flühler, obwohl einige von ihnen das ganze Jahr auf den Markt hinarbeiteten. «Sie packten ihre schönen Waren gar nicht erst aus, sonst wären sie durch den starken Regen beschädigt worden.» Man sei mit einem blauen Auge davongekommen, hält der OK-Chef fest. «Gestern war ein guter Tag mit idealen Bedingungen, die Marktfahrer konnten viel verkaufen.»

Auch die Weihnachtsmärkte in Willisau und Einsiedeln mussten am Samstag abgebrochen werden. Wie bei der Kantonspolizei Nidwalden zu erfahren war, blieb es in Nidwalden ansonsten ruhig.

Baum stürzt auf Panoramastrasse

Auch in Obwalden fegte «Marielou» durch die Täler. In Giswil wurden Böen bis zu 92 Kilometern pro Stunde gemessen. Wie die Kantonspolizei Obwalden auf Anfrage mitteilte, stürzte in Engelberg am Sonntag frühmorgens ein kleiner Baum auf die Schwandstrasse, worauf diese mit dem Auto nicht mehr passierbar war. Die Meldung sei um 6 Uhr morgens eingegangen, worauf die Gemeinde das Bäumchen entfernt habe, so die Kantonspolizei.

Ab 9 Uhr war zudem die Panoramastrasse Richtung Mörlialp in Giswil wegen eines umgestürzten Baumes blockiert. Sie konnte bereits nach kurzer Zeit wieder geöffnet werden, wie die Kantonspolizei auf Anfrage mitteilt.

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