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Nidwalden

Musikalische Reise zu den irischen und schottischen Kelten

Nach dreijährigem Unterbruch kehrt das traditionelle Matinee-Konzert der Kulturkommission Stansstad am kommenden Sonntag nach Kehrsiten zurück.
Das Ensemble Caorán, von links: Anthony Petrus, Jacqueline Kym, Ursula Schnepp, Diego de Abrantes-Timm. Anstelle von Abrantes-Timm wird in Stansstad Anthony Petrus' Tochter Shauna auftreten. (Bild: PD/CHM)

Rafael Schneuwly

Haben Sie schon einmal von der Insel Inis Oírr – der englische Name lautet Inisheer – gehört? Wissen Sie, welches Instrument sich hinter dem Begriff «Tin-Whistle» verbirgt? Und kennen Sie den Grund, warum selbst Schotten bei einer Jig oder einer Hornpipe ins Schwitzen geraten? Wenn nicht, sei Ihnen empfohlen, am nächsten Sonntag den Weg nach Kehrsiten unter die Füsse zu nehmen, zumal die sanierte «Kleine Axenstrasse» neuerdings ein besseres Kreuzen zwischen Autos und dem Langsamverkehr ermöglicht. Diese und andere Informationen werden während des Konzerts in der Kapelle Maria in Linden auf humorvolle Art und Weise von den Mitgliedern der Gruppe Caorán kolportiert. Der irische Name des Ensembles ist keltischen Ursprungs und bedeutet auf Deutsch «Torfmoor» oder «Torffeuer», das schottisch-gälische «Caorann» bedeutet «Eberesche».

Vierköpfige Gruppe

Die renommierte Gruppe, die aus dem Gebiet des schweizerischen und süddeutschen Hochrheins stammt und vor bald fünfzehn Jahren gegründet wurde, kennt den Vierwaldstättersee unter anderem vom Auftritt am World Band Festival «Tattoo On Stage» im KKL Luzern im Jahr 2014. Das Ensemble besteht am Sonntag aus drei Musikerinnen und einem Musiker. Jacqueline Kym spielt die Querflöte und die bereits erwähnte Tin-Whistle, eine einfache Schnabelflöte mit sechs Fingerlöchern, die von den Britischen Inseln stammt. Ursula Schnepp ist Violinistin, Anthony Petrus spielt Gitarre und singt und seine Tochter Shauna Petrus schlägt die Bodhrán, eine irische Rahmentrommel. Shauna Petrus springt für den Gitarristen Diego de Abrantes-Timm ein.

Programm von alter Tradition bis ins 21. Jahrhundert

Die Freundinnen und Freunde alter keltischer Musik dürfen sich freuen, denn das Ensemble legt grossen Wert auf das reichhaltige traditionelle Repertoire, das viele rasante Stücke – Jigs, Hornpipes, Reels und Polkas – enthält. Leider ist die Kapelle in Kehrsiten für spontane Tänze zu klein, doch mitwippen ist natürlich erlaubt. Daneben hat es Platz für Balladen und melodiöse Songs. Ältere Konzertbesucher, welche in ihrer Jugend mit Musik von der grünen Insel aufgewachsen sind, erinnern sich mit Sicherheit an die ebenso skandalumwitterte wie grossartige Sinéad O'Connor, die wohl beste irische Sängerin des 20. Jahrhunderts. Ihr «Foggy Dew», das vom Osteraufstand der Iren gegen die Briten in Dublin im Jahr 1916 handelt, kann heute noch für Gänsehaut sorgen. Noch jünger, nämlich aus dem Anfang dieses Jahrhunderts, ist der Song «The Galway Girl» von Steve Earle und Sharon Shannon. Ob traditionell oder aus der Gegenwart, ob lyrisch oder tänzerisch, ob humorvoll oder politisch, die Musik vom kommenden Sonntag verspricht beste Unterhaltung.

Hinweis: Matinee in Kehrsiten mit Caorán. Sonntag, 3. Juli, 11.15 Uhr, Kapelle Maria in Linden in Kehrsiten. Eintritt frei, Kollekte.

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