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Nidwalden

Öffnungsschritte stimmen den Nidwaldner Volkswirtschaftsdirektor zuversichtlich

Für Othmar Filliger hängt Vieles von der Entwicklung der Pandemie ab und wie schnell weitere Einschränkungen gelockert werden können.
Othmar Filliger (Bild: Matthias Piazza)

Martin Uebelhart

Der Nidwaldner Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger ist froh um das Instrument der Kurzarbeit: «Das hilft vielen Firmen im Moment sehr.» Der grosse Schub der Anträge sei im März und April angefallen. Rund 1000 hat die Volkswirtschaftsdirektion bisher bearbeitet. Die Gesuche könnten zügig abgearbeitet werden, sagt Filliger, so dass die Firmen rasch zum Geld kämen. Entsprechend gross sei der Arbeitsanfall auch beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum und der Arbeitslosenkasse, bei denen Nidwalden und Obwalden zusammenarbeiten.

Die Arbeit habe dank Personalaufstockung, flexiblen Einsätzen von zusätzlichen Mitarbeitenden aus dem Personalpool sowie Überstunden aufgefangen werden können. «Das kann jedoch kein Dauerzustand sein. Hier müssen wir überlegen, wie wir künftig die Ressourcen einsetzen können.» Rund 7800 Personen seien im derzeit in Nidwalden für Kurzarbeit gemeldet. Bezogen auf die rund 23'000 Arbeitsplätze im Kanton entspreche das etwa einem Drittel aller Arbeitnehmer. «Diese Zahl kann sich aber schnell wieder ändern», weiss Filliger. Im Zuge der gegenwärtigen Lockerungsschritte erhöhten zahlreiche Firmen ihre Geschäftstätigkeit wieder. «Die offizielle Zahl der im April effektiv von Kurzarbeit Betroffenen liegt im Juni vor», sagt er.

Kantonale Kredite als Ergänzung zum Bundesprogramm

Zusammen mit den Banken hat der Kanton ein Hilfspaket von 20 Millionen Franken für Überbrückungskredite an Unternehmen bereitgestellt. «Wir haben von den Banken noch keine Anträge zur Prüfung erhalten», so Filliger. Ihm sei jedoch bekannt, dass Banken bereits Anträge behandelt hätten, die aber nicht alle verlangten Kriterien erfüllten. Für Filliger ist der Umstand nicht weiter erstaunlich, dass noch kein Geld aus dem Hilfspaket gebraucht worden sei. «Die Überbrückungskredite des Kantons und der Banken verstehen sich als Ergänzung zum Bundesprogramm. Man werde das analysieren und insbesondere beraten, wie das mit den Terminen weitergehe. Anträge kann man noch bis Ende Juli einreichen, die dazugehörende Notverordnung ist noch bis am 1. September gültig. «Am 24. Juni wollen wir die Verordnung dem Landrat vorlegen.»

Die weitere Entwicklung für die Wirtschaft im Kanton Nidwalden abzuschätzen, sei schwierig, sagt der Volkswirtschaftsdirektor. «Im Moment leidet die ganze Wirtschaft unter der Pandemie.» Die nun eingeleiteten Öffnungsschritte stimmten ihn zuversichtlich. Letztlich hänge die Entwicklung davon ab, wie lange die Einschränkungen für die Wirtschaft noch bestünden. Dies wiederum hänge vom Verlauf der Pandemie ab. Hier hoffe man, dass bald ein Medikament oder ein Impfstoff zur Verfügung stehe, die es erlaubten, die Einschränkungen weiter aufzuheben. «Dann wird es auch wieder einen Aufwärtstrend geben.» Wann das allerdings sein werde, könne wohl niemand sagen: «Das ist im Moment Kaffeesatzlesen.»

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