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Nidwalden

So schnell sind die Spuren der Ob- und Nidwaldner Fasnacht beseitigt

Die Fasnacht verlief ohne grössere Probleme. Die Werkdienste hatten trotzdem viel Arbeit.
Diese Kinder machen vor, wie Konfetti-Recycling funktioniert. (Bild: Edi Ettlin (Beckenried, 22. Februar 2020))

Matthias Piazza

Aschermittwoch im Sarner Dorfzentrum: Fast nichts deutete mehr daraufhin, dass tags zuvor der grosse Umzug stattfand. Bis gestern um 10 Uhr wurden auch die letzten fasnächtlichen Spuren beseitigt. Das sechsköpfige Sarner Reinigungsteam befreite zusammen mit dem Werkdienst des Kantons den Obwaldner Hauptort von rund fünf Tonnen Fasnachtsabfall. Vor allem Flaschen, Plastikbecher, Konfetti und Lebensmittelverpackungen landeten nicht nur in den 15 Abfallfässern, sondern auch auf der Strasse. «Während der Fasnacht ist die Hemmschwelle halt viel kleiner», erklärt Urs Müller, Vorarbeiter des Sarner Werkhofes.

Weil herumliegende Glasflaschen die Pneus der Umzugswagen beschädigen könnten, wurde auch vor dem grossen Umzug vom Dienstag geputzt. Auch mit zwei Vandalenakten war der Werkdienst konfrontiert. An der Bahnhof- und der Militärstrasse wurde ein Schachtdeckel abgenommen und im Schacht «versenkt».

Fässer statt «Dräksäk»

Auch Stans ist wieder sauber. Zehn Tonnen Abfall sammelten Peter Lussi und sein Team vom Stanser Werkdienst während der Fasnacht ein. Wie auch in Sarnen verzichtete man in Stans, im Gegensatz zu Luzern, auf «Dräksäk», also auf die grossen quadratischen Abfallbehälter. «Der Bewirtschaftungsaufwand wäre grösser als bei den 200-Liter-Fässern, die wir aufgestellt hatten», sagt Peter Lussi.

Eine gute Bilanz zur vergangenen Fasnacht zieht Marco Niederberger, Leiter der Verkehrs- und Sicherheitspolizei Obwalden. «Wir dürfen den Fasnächtlern ein Kränzchen winden. Sie verhielten sich im Allgemeinen gesittet, abgesehen von ein paar kleinen Zwischenfällen.» Wegen Schmierereien in Alpnach und Sarnen wurde Anzeige gegen unbekannt eingereicht. Marco Niederberger geht davon aus, dass es sich dabei um dieselbe Gruppe handelt. Drei Autofahrern musste wegen Alkohol der Führerausweis auf der Stelle entzogen werden. Das sei nicht mehr als in den Jahren zuvor.

Positiv äussert sich auch sein Nidwaldner Amtskollege Lorenz Muhmenthaler. «Abgesehen von ein paar kleinen Sachbeschädigungen und Tätlichkeiten war es ruhig.» Zwei der 125 kontrollierten Autofahrer waren alkoholisiert, mit mehr als 0,8 Promille. Einen dritten Ausweisentzug gab es wegen Verdacht auf Medikamentenkonsum. «Mit diesem tiefen Wert hat sich der erfreuliche Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt», sagt er dazu. «Es war sehr ruhig, wesentlich ruhiger als in anderen Jahren», bilanziert Anja Harsch, Mediensprecherin des Kantonsspitals Nidwalden, die vergangene Fasnacht aus Spital-Sicht. «Bei den wenigen Fällen handelte es sich nur um kleinere Schnittwunden oder Ähnliches.»

Das Kantonsspital Obwalden in Sarnen behandelte sieben fasnachtsbedingte Bagatellunfälle, wie etwa verstauchte Knöchel, wie es auf Anfrage heisst.

Steigende Beliebtheit der Fasnacht festgestellt

«Die Stimmung war toll an unserem Stanser Umzug am Schmutzigen Donnerstag», bilanziert Josef Scheuber, Vorstandsmitglied der organisierenden Frohsinngesellschaft Stans. Die Zuschauer wurden zwar nicht gezählt. Er schätzt aber, dass es so viele gewesen seien wie noch nie. «Auch die 1500 Plaketten waren schon bei Halbzeit des Umzugs ausverkauft.» Über alles gesehen nimmt Josef Scheuber gar eine steigende Beliebtheit der Stanser Fasnacht wahr.

Von einer tollen vergangenen Fasnacht spricht auch Fabian Fanger, Obmann der Sarner Lälli-Zunft. «Bei schönstem Wetter mit vielen Teilnehmern und Besuchern gingen unsere Umzüge am Schmutzigen Donnerstag und Dienstag unfallfrei über die Bühne.»

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