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Nidwalden

«Tellsprung» erhält den Fährauftrag zwischen Kehrsiten und Stansstad

Es gibt nun doch keine Ausschreibung des Fährauftrags während der Sanierung der Kehrsitenstrasse. Dafür eine längere Frist für die Bauofferten.
Die Aufofähre Tellsprung. (Archivbild: Corinne Glanzmann)

Philipp Unterschütz

Die Baudirektion des Kantons Nidwalden schrieb vergangene Woche die Bauarbeiten für die Sanierung der Kehrsitenstrasse aus. Laut Amtsblatt umfassen die Arbeiten die Gesamtinstandsetzung der Strasse im Abschnitt Harissen bis Kehrsiten-Dorf mit Instandsetzung des Trassees und der Stützmauern, Neubau von Ausweichstellen und Langsamverkehrsplattformen, sowie Steinschlagschutzmassnahmen inklusive Rodungs- und Felsräumungsarbeiten.

Angebote für das komplexe Projekt sind laut der Ausschreibung bis am 14. August einzureichen. Diese gesetzliche Frist hat die Baudirektion nun aber um eine Woche bis am 21. August verlängert. Man sei damit einem Wunsch des Zentralschweizer Baumeisterverbandes entgegengekommen, erklärt Kantonsingenieurin Stephanie von Samson. «Die Erstellung der Angebotsunterlagen erfordert bei so einem komplexen Projekt doch einen grösseren Zeitaufwand. Gemäss Baumeisterverband haben sich potenzielle Interessenten gemeldet, die damit wegen der momentanen Ferienabwesenheiten Probleme bekommen hätten.» Ein noch längerer Aufschub sei aber nicht möglich, weil auch der Kanton einen engen Zeitrahmen einzuhalten habe.

Baudirektion wählt freihändiges Verfahren

Ausgeschrieben wurde vergangene Woche zudem auch der Personentransport per Rufboot während der Nacht. Vermisst wird hingegen die vom Kanton angekündigte Ausschreibung für die Autofähre, die grundsätzlich den Transport von Autos, Personen und Gütern zwischen Stansstad und Kehrsiten während der Bauzeit sicherstellt. Dafür in Frage kommt nur die Fähre Tellsprung, die im Sommer zwischen Beckenried und Gersau verkehrt. Die Bauarbeiten mit Vollsperrung der Strasse wurden deshalb in die beiden kommenden Winterhalbjahre gelegt.

Im März hatte Baudirektor Josef Niederberger in unserer Zeitung gesagt, dass der Auftrag nicht ausgeschrieben würde, da es nur diesen einen Anbieter gebe. Im Mai teilte die Baudirektion dann aber mit, dass man doch ein Ausschreibungsverfahren eröffne, weil man juristisch auf der sicheren Seite bleiben wolle. Laut Kantonsingenieurin Stephanie von Samson wurde inzwischen aufgrund von fachlichen und vor allem zeitlichen Überlegungen und unter Abwägung aller Chancen und Risiken entschieden, ein freihändiges Vergabeverfahren zu wählen. «Der Auftrag geht an den Betreiber der Fähre Tellsprung», bestätigt sie auf Anfrage. «Es gibt im Submissionsrecht die Möglichkeit der freihändigen Vergabe, wenn aufgrund technischer Besonderheiten oder mangels anderer Anbieter keine Alternative besteht.»

Tatsächlich gebe es auf dem Vierwaldstättersee keinen anderen derartigen Anbieter. Zudem müssten sowohl an der Fähre als auch an den Zufahrtsstegen bauliche Anpassungen gemacht werden. Die Konditionen für den Auftrag müssten mit dem Fährenbetreiber allerdings noch verhandelt werden.

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