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Obwalden

Die Fachschule Medizintechnik in Sarnen fordert viel ab

Die Höhere Fachschule Medizintechnik Sarnen hat sich in der Bildungslandschaft etabliert. Am Wochenende war die 20. Diplomfeier.
Urs Burch (links), Leiter Amt für Berufsbildung, im Gespräch mit dem einzigen Nidwaldner Absolventen Pascal Marzer (Mitte) und Schulleiter Alois Amstutz. Bild: Marion Wannemacher (Sarnen, 8. November 2019)

Marion Wannemacher

«Die Feier ist für euch, das ist euer Tag», ruft Schulleiter Alois Amstutz den Diplomanden zu und lässt sie für einen kräftigen Applaus von Eltern, Dozenten und alle übrigen Gästen aufstehen. «Es gahd mer guet» singt die Nidwaldner Band Criga et ZRA in rhythmischem Mundartpop. Und singt den frisch gebackenen Medizintechnikern aus dem Herzen. Die Freude steht ihnen ins Gesicht geschrieben.

Im Mai 2016 haben sie ihre Ausbildung an der Höheren Fachschule Medizintechnik in Sarnen begonnen und viele Entbehrungen auf sich genommen: Der Studiengang ist berufsbegleitend, freitags und samstags ging es zum Unterricht nach Sarnen und am Montag wieder in den Beruf. Nicht jeder schaffte es bis zum Ziel, ursprünglich starteten 26 Studenten im ersten Semester aus der ganzen Deutschschweiz, von diesen erlangten 17 den Titel «Diplomierter Techniker HF Systemtechnik, Vertiefung Medizinaltechnik», wie er offiziell heisst.

Der Leiter des Amtes für Berufsbildung Obwalden, Urs Burch, stellte seine Rede an die Diplomanden unter das Motto «Der Weg ist das Ziel». Er berichtete, wie sehr ihn diese Erkenntnis einer jungen Berufsfrau an der diesjährigen Lehrabschlussfeier beeindruckt habe. «Sie hat erkannt, dass nicht der Abschluss das Zentrale ist, sondern der Einsatz, die Leistungen, das Erlebte und das Meistern der Herausforderungen während der Lehrzeit», berichtete Burch. Heute wüssten die Diplomanden sicher wie die junge Frau, dass sie auf ihrem Ausbildungsweg gerade an den Herausforderungen gewachsen seien. «Heute dürfen Sie mit Stolz behaupten, dass Sie Experte Ihres Faches sind», hob er hervor.

Auch in seiner Ausbildungszeit am damaligem Technikum Horw, dem Vorläufer der Hochschule Luzern (HSLU), habe es Momente des Erfolgs und Misserfolgs gegeben, bekannte Urs Burch offen. Viel prägender als die Leistungen seien das Aus- und Durchhalten und der Glaube an sich selber und die eigenen Fähigkeiten gewesen. Er habe gelernt, Herausforderungen anzunehmen, zu analysieren und nach Lösungen zu suchen. Zum Abschluss seines Grusswortes dankte der Leiter des Amtes für Berufsbildung der Schulleitung und den Dozenten für «die ausgezeichnete pädagogische Arbeit an der HF Medizintechnik Sarnen». Mit Freude präsentierte denn auch Schulleiter Alois Amstutz, der die Bildungsstätte 1997 in Sarnen gegründet hatte, die Diplomarbeiten seiner Studenten. Darin geht es um ganz praktische Anwendungen wie ein adaptives Brems-System für einen Rollator oder den Bau eines Elektrostethoskops mit digitaler Schnittstelle. 316 Medizintechniker hat die Höhere Fachschule in Sarnen mittlerweile diplomiert.

Lob über den Zusammenhalt der Klasse

Pascal Marzer aus Buochs gehört zu ihnen. «Die vergangenen drei Jahre waren sehr intensiv, ich bin heute sehr froh», zieht er für sich Bilanz. Marzer arbeitet als Systemkoordinator Medizintechnik am Unispital Zürich und wird nun eine fachspezifische Weiterbildung an der Hochschule Luzern in Angriff nehmen. «Die Klasse wird mir fehlen. Wir hatten einen super Zusammenhalt», sagt er.

Die Absolventen aus der Zentralschweiz: Philippe Bättig, Luzern, Adrian Burkart Ebikon, Marc Burkart, Ebikon, Marco Ineichen, Udligenswil, Urs Lengweiler, Emmen, Stefan Liniger Baar, Pascal Marzer, Buochs, Hans-Peter Wicki, Neuenkirch.

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