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Obwalden

Jugendchorlager endet mit beeindruckendem Naturjuiz

27 Jugendliche frönten im Klosterdorf dem Jodelgesang. Sie zeigten, dass auch vierstimmiger Gesang keine Hexerei sein muss.
Der Chor trug den Naturjuiz «Vorem Heigah» einem ausgewählten Publikum vor. (Bild: PD)

Otmar Näpflin

Was letztes Jahr unter strikter Einhaltung der Coronavorschriften vonstattenging, konnte heuer unter normalen Bedingungen durchgeführt werden. Gemeinsames Singen, chorisches Singen lernen (drei- bis vierstimmig) sowie Verbesserung der Stimme durch gezielte individuelle Förderung standen im Jugendchorlager 2022 in Engelberg ganz klar im Vordergrund. Im Haus Alphorn stand die benötigte Infrastruktur zur Verfügung und bot ideale Voraussetzungen für sinnvolle Freizeitgestaltung.

Für die musikalische Leitung konnte Lagerleiter Emil Wallimann wiederum auf bewährte Kräfte wie Corinne Utzinger, Natascha Monney und Dayana Pfammatter zählen. Was sich die Teilnehmer in diesen lehrreichen Tagen aneignen konnten, präsentieren sie am vergangenen Dienstagabend anlässlich eines abschliessenden Kurzkonzertes im Pavillon beim Kursaal Engelberg. Auf eine grosse Publizität dieses Auftrittes wurde ganz bewusst verzichtet. Denn der Pflege dieser Gemeinsamkeit wird grössere Priorität beigemessen, und allfälliges Lampenfieber seitens der Interpreten kann dadurch weitgehend vermieden werden.

«Singen ist im Grunde einfach»

Ist Singen eigentlich schwierig? Vorgängig zu diesem Thema nahm Emil Wallimann Stellung. In seinen Gedanken erläuterte er die Interpretation von gemischter Chorliteratur und erwähnte auch die gesanglichen Finessen, die dem Jodelgesang eigen sind. Er sagte dazu: «Singen ist im Grunde einfach. Die Realität, dass immer weniger gesungen wird, will uns aber glauben lassen, Singen sei schwer! Schwierig beim Singen wird es erst, wenn drei- oder gar vierstimmig gesungen wird», fügte er. Bemerkenswert ist auch, dass sich die jungen Jodlerinnen und Jodler aus der ganzen Schweiz dieser Herausforderung stellten.

Dass es trotz diesem Schwierigkeitsgrad Spass machen kann, zeigten die vielen fröhlichen Gesichter. Nach dieser informativen Einführung kündigte der Sprecher «Ach wie churze üsi Tage» von Altmeister Oskar Friedrich Schmalz an. In den nachfolgenden Darbietungen wechselten sich die anwesenden Kleinformationen ab. Während sich die adrette Damenwelt für romantische Lieder wie «Chum über s’Mätteli» und «Dä liess ich ii» entschieden, waren «Ledigi Buebe» für die Vertreter des starken Geschlechtes ein Thema.

Die Neukomposition beeindruckte

Dem Naturjuiz «Vorem Heigah» von Fredy Wallimann liegt eine kurzweilige Geschichte zugrunde. Vor zirka 14 Tagen trafen sich die beiden «Alprüti-Brüder», wo Emil die von Fredy gesungenen Töne aufzeichnete und die nötige Notenpartitur erstellte. Die gemeinsam erarbeitete Melodie erlebte eine gehörfällige Darbietung. Der unter die Haut gehende Vortrag bildete den Schlusspunkt unter diesen Lageraufenthalt in Engelberg. Für alle Beteiligten war dies ein grosses Erlebnis. Nicht wenige waren bereits zum vierten Mal dabei. Die vielen Tränen beim Abschied am Mittwoch machten klar, dass dieses Lager den Jugendlichen sehr viel bedeutet. Mit gutem Grund darf daher erwartet werden, dass eine fünfte Folge ausgeschrieben wird.

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